Leyer und Schwert

von Karl Theodor Körner (1791-1813).

Am Hedwigsbrunnen bei Jauer

1813.

Wie sprech' ich's aus, was meine Brust durchzittert?
    Der Freude wie der Wehmut Schwingen tragen
    Das milde Herz zu liebefrohen Tagen,
    Von keinem Thränengifte mehr verbittert.
Wer hat mein freies Paradies umgittert?
    Wer durfte mich in diese Fesseln schlagen,
    Den Liedersohn ins Kriegsgetümmel jagen?
    Wer hat mir meinen Freudenbaum zersplittert?
Wie? griff ich nicht mit freier Hand zum Schwerte,
    Daß blutversöhnend aus der deutschen Erde
    Ein heilig Werk jung und lebendig werde?
Es spricht's ein Gott im Rauschen dieser Wellen:
    »Am Klippenherzen muß die Kraft zerschellen,
    Und aus dem Tode soll das Leben quellen.«

 

Letzte Änderung der Seite: 09. 11. 2024 - 22:11
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