Die Heimkehr
1814
Frisch auf! der schöne Tag bricht an,
Nun Frankreich lebe wohl!
Wir ziehn, ihr Brüder, Hand in Hand
Ins liebe deutsche Vaterland,
Wie schlägt das Herz so voll.
Entgegen ruft uns Jung und Alt:
»Willkommen nun zu Haus!«
Aus deutschen Munde Gruß um Gruß,
Von deutschen Lippen Kuß auf Kuß,
Das halten wir schon aus.
Die Feinde nahmen und Land und Gut,
Sie raubten in stolzen Übermut
Von Friedrichs Grab den Degen.
Geschliffen haben wir andere Wehr,
Ergriffen haben wir neue Ehr,
Sie blüht uns auf blutigen Wegen.
Was nur in Ahndung trüb geschäumt,
Was kaum das Herz gehofft und geträumt,
Ist wahr und lebendig geworden.
In freien Grenzen strömt der Rhein,
Wir jubelten froh bei seinem Wein
Und schlugen französische Horden.
Nun grüß ich, mein Vater, dein grünes Grab
Und rufe tröstende Wort hinab:
Frei ruhen in Grabe die Toten!
Es grünt die Eiche frisch belaubt,
Und schüttelt nicht mehr in Zorne das Haupt
Über Deutschlands heiligen Boden.