Das Mädchen und der Phöbius.

»allmächtiger Phöbius
(So fleht' ich im Frühling,)

Du bleichest die Lilie,
Du röthest die Rose,
Erhöhe sie beyde
Auf meinem Gesicht!«

Doch, ach! er bemahlte
So glühend, wie vormals
Die Blumen der Beete;
Er wandelt' in Schnee selbst
Mein bräunliches Linnen
Gespannt auf den Anger,
Das stets ich begofs:
Den Schnee meiner Hände,
Die Lilien der Stirne,
die Rosen der Wange
Nur, bräunete er.

Mißgünstiger Gott du,
Der jegliche Blume',
Die ohne dein Zuthun
Entblühte, vertilgst!
O laßt uns ihn strafen,
Und immer, ihr Mädchen,
Vor ihm uns verbergen;
Lohnt's denn wohl der Müh', daß
Er Tellus bescheint?

Letzte Änderung der Seite: 08. 11. 2024 - 19:11
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