Bitte an Winde und Wellen

Kommt - o kommt ihr lieben Winde,
Nehmt sein Schiffgen auf die Flügel,
Bringt es über Klippen, über Wellen-Hügel,
Schwellt die Segel - eilt geschwinde
Her ans Ufer, so sein Liebchen weilt.

Wilde Wellen! werdet stille,
Rauschet wie der Liebe Sehnen,
Bringt ihm, krause Wellen, bringt ihm diese Thränen,
Zittert in der Abendhülle
Lieblich seines blassen Mädchen Bild.

Schläft er schon mit Lerch und Käfer?
Beugt euch flacher, hohe Wogen,
Wiegt ihm Schlummer - Mond! vom hohen Sternenbogen
Blicke segnend meinem Schläfer
Träume unsrer goldnen Hoffnung zu.


Letzte Änderung der Seite: 06. 03. 2021 - 00:03