Georg Ludwig Spalding

* 08.04.1762 in Barth
† 07.06.1811 in Friedrichsfelde bei Berlin

Georg Ludwig Spalding wurde am 08.04.1762 in Barth geboren. Sein Vater war der protestantische Theologe Johann Joachim Spalding, der mit Wilhelmine Gebhardi in erster Ehe verheiratet war. Der spätere Jurist Karl August Wilhelm Spalding war sein Bruder. Im Jahre 1764 siedelte die Familie von Barth nach Berlin um.

Zunächst erhielt der Knabe seinen ersten Unterricht durch den eigenen Vater und absolvierte später seine Schulzeit im Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin. Hier unterrichteten ihn überwiegend Büsching und Gedike. Im Alter von 18 Jahren schloss er das Gymnasium erfolgreich ab. Von 1779 bis 1782 begann er sein Studium der Theologie und Philologie an der Georg-August-Universität in Göttingen und setzte dieses später an der Universität zu Halle fort, wo er im Jahre 1787 auch seinen Abschluss mit einer Dissertation machte.

Nach seinem Studienabschluss unternahm er zunächst eine größere Reise durch Frankreich, England und Holland und trat dann eine Stelle als Erzieher im Hause des Prinzen Ferdinand von Preußen an.

Im Jahre 1787 erhielt er der junge Lehrer eine Anstellung als Lehrer der griechischen und hebräischen Sprache an Grauen Kloster zu Berlin. Er sollte bis zu seinem Lebensende an dieser Schule tätig bleiben und bis zum ersten Professor aufsteigen.

Im Jahre 1792 wurde er mit der Schrift »Vindiciae philosophorum megaricorum« zum Doktor der Philosophie promoviert.

Kurze Zeit nachdem er diese Stelle angetreten hatte, wurde Spalding auch Mitglied der Berliner Königlichen Akademie der Wissenschaften. Er veröffentlichte im Jahre 1794 »In Mediam« von Demosthenes«. Erst Karl Philipp Butmann, der es 29 Jahre lang überarbeitete, gab eine weitere Übersetzung heraus. Ab 1798 veröffentlichte Spalding die Werke von Quintilian. Die ersten drei Bände konnte Spalding noch selbst herausgeben. Der vierte Band erschien bereits nach seinem Tode 1816 durch Buttmann. Den vierten Band veröffentlichen im Jahre 1829 Karl Gottlieb Zumpt und Eduard Bonnell, der den sechsten Band im Jahre 1834 herausgab.

Spalding war auch korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Im Alter von gerade einmal 49 Jahren starb Spalding am 07.06.1811 in Friedrichsfelde bei Berlin, wo er ein Landgut besaß.

Werke:

  • Vindiciae philosophorum megaricorum, 1792
  • Demosthenis Oratio in Midiam, Berlin 1794
  • Auf Ebert's Tod, Berlin 1795
  • Institutio oratoria des Quinctilianus, 1798-1834
  • Johann Joachim Spaldings Lebensbeschreibung, Halle 1804
  • Über die deutsche Sprache : vorgelesen am 6ten August 1807 in der öffentlichen Sitzung der Akademie der Wissenschaften, Berlin 1807

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