Es kamen Vögelein geflogen

Gedichte

Es kamen grüne Vögelein
Geflogen her vom Himmel,
Und setzten sich im Sonnenschein
In fröhlichem Gewimmel
All' an des Baumes Äste
Und saßen da so feste,
Als ob sie angewachsen sein.
    Sie schaukelten in Lüften lau
Auf ihren schwanken Zweigen;
Sie aßen Eicht und tranken Tau,
Und wollten auch nicht schweigen,
Sie sangen leise leise
Auf ihre stille Weise
Von Sonnenschein und Himmelblau.
    Wenn Wetternacht auf Wolken saß,
So schwirrten sie erschrocken;
Sie wurden von dem Regen nass,
Und wurden wieder trocken;
Die Tropfen rannen nieder
Vom grünenden Gefieder,
Und desto grüner wurde das.
    Da kam am Tag der scharfe Strahl,
Ihr grünes Kleid zu sengen,
Und nächtlich kam der Frost einmal,
Mit Reifes zu besprengen.
Die armen Vöglein froren,
Ihr Frohsinn war verloren,
Ihr grünes Kleid ward bunt und fahl.
    Da trat ein starker Mann zum Baum,
Und hüb ihn an zu schütteln,
Vom obern bis zum untern Raum
Mit Schauer zu durchschütteln;
Die bunten Vöglein girrten,
Und auseinander schwirren;
Wohin sie flogen, weiß man kaum.

Letzte Änderung der Seite: 08. 11. 2024 - 19:11
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