Nähe des Geliebten

Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer
     Vom Meere strahlt;
Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer
     In Quellen mahlt.

5Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege
     Der Staub sich hebt;
In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Stege
     Der Wandrer bebt.

Ich höre dich, wenn dort mit dumpfem Rauschen
     Die Welle steigt.
Im stillen Haine geh’ ich oft zu lauschen,
     Wenn alles schweigt.

Ich bin bei dir, du seyst auch noch so ferne,
     Du bist mir nah!
Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne.
     O wärst du da!


Letzte Änderung der Seite: 03. 07. 2023 - 00:07