August Neidhardt von Gneisenau an Oberstleutnant von Rühle

vom 29.12.1813.

Frankfurt a. M., den 29. Dezember 1813.

Ich muß Frankfurt verlassen, ohne mich von Ihnen beurlauben zu können; ich tue es daher schriftlich und zwar mit dem gerechtfertigten Bedauern, daß wir einen neuen und zwar sehr entscheidenden Feldzug beginnen, wobei wir Ihrer Hilfe entbehren müssen. Es würde mich sehr freuen, wenn Gesundheit und beschleunigter Geschäftsgang Ihnen erlaubten, sich bald wieder mit uns zu vereinigen.

Die Russisch-Deutsche Legion sieht ihrem Erlöschen, und die Offiziere auf jeden Fall am Ende des Krieges einem ungewissen Schicksal entgegen. Könnten Sie nicht für selbige wirken, daß sie vielleicht in die Dienste des neuen Deutschen Reiches träte. Diese Idee kommt nicht von mir, sondern von einem Mitgliede der Legion, aber ich teile sie Ihnen mit, ob selbige Sie vielleicht auf einen Entwurf führte, den armen Verwaisten zu helfen.

Mögen Sie wohl leben und glücklich in der guten Nachricht, die wir Ihnen zu geben hoffen.

Quelle:
Gneisenau, Neidhardt von: Briefe 1813


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