Abschied der Casselaner vom König von Westphalen
(Nach der Melodie: es ritten drei Reuter zum Thore hinaus: Adje!)
1.
Du armer Herr König, dein Reich ist nun aus, Adje!
Geschlichen hast du dich zum Tempel hinaus, Adje!
Es floh‘n die Franzosen, die bei uns gehaust,
Nachdem sie die Braten des Landes verschmaußt, Adje! Adje! Adje!
2.
Durch dich werden ferner wir nicht mehr beglückt, Adje!
Du wirst ungesegnet nach Hause geschickt, Adje!
Dein Brüderlein endet der Püffe gar viel,
Es droht seiner Herrschaft ein klägliches Ziel, Adje! Adje! Adje!
3.
Die Weiberchen lässest du hier uns in Ruh, Adje!
Du kehrst deinem Harem den Rücken nun zu, Adje!
Es liebt nicht der Deutsche die türk’sche Manierm
Drum pflanze wo anders dein Lieblingspanier, Adje! Adje! Adje!
4.
Das Tanzen und Schwelgen, es ist nun vorbei, Adje!
Du gakerst, wie’s Huhn, um’s verlohrene Ey, Adje!
Geh reise, und such‘ dir ein anderes Nest,
Sonst packen Kosaken am Kragen dich fest, Adje! Adje! Adje!
5.
Die Zügel Westphalens sind dir eschpirt, Adje!
Erlaub‘, daß von uns dir nun wird decretirt, Adje!
Du armer verlassener Landespapa!
Du wanderst nun wieder zu deiner Mama, Adje! Adje! Adje!
6.
Die Schinken Westphalens, sie sind nun dahin, Adje!
Nach Liliput richte den zärtlichen Sinn, Adje!
Vielleicht find’s sich dort noch manchwilliges Kind,
Das streichet die Segel vor fränkischen Wind, Adje! Adje! Adje!
7.
Die gute Stadt Cassel dir saget: mit Gunst, Adje!
Entwichenfür immer ist gallischer Dunst, Adje!
Mit tapferer Eil bist du rückwärts marschirt,
Nachdem man zuletzt noch die Stadt kanonirt, Adje! Adje! Adje!
8.
Die Garde du Corps dich gr schön convoytirt, Adje!
Bis über den Rhein sie dich hat transportirt, Adje!
Zu Lohne jedoch – du warest nicht faul! –
Nahm’st jedem du dorten das Wamms und den Gaul,Adje! Adje! Adje!
9.
Fort hast du geschleppet, was dein sonst nicht war, o weh!
Vergesse zuletzt das Bezahlen sogar, o weh!
Du war‘st doch, Jerom‘, nur ein schwacher Gesell,
Drum rufen wir nach deinen magern Fell: Adje! Adje! Adje!
10.
Am Ende wird’s dir vielleicht jämmerlich gehen, o weh!
Als Ladenpursch wird man dich abermals sehn, o weh!
Dann stehst du, verkümmert, im Thranlampenschein,
Und handelst mit Schwefel, mit Zunder und Stein. O weh! O weh! O weh!