Gedichte an Natalie

von Charlotte von Ahlefeld

Heimweh

Was zieht uns aus der Fremde bunten Kreisen
Zur Heimath hin mit stürmischer Gewalt,
Als ginge ewig dort in sanften Gleisen
Der Strom des Glücks, der sonst uns nirgends wallt?

Was löschet in verborgnen, heissen Thränen
Des Lebens Glanz, der düster uns verbleicht,
Wenn still herbei geführt von zartem Sehnen
Das Bild des Vaterlandes uns beschleicht? -

Es ist das Heimweh , das mit bangen Schmerzen
In fremden Ländern schauernd uns ergreift,
Das nach und nach von dem erkrankten Herzen
Den Blüthenschimmer jedes Frohsinns streift.

Das zieht uns aus der Fremde schönern Kreisen
Zum Vaterland mit mächtiger Gewalt,
Und tauscht den Trieb nach Neuheit und nach Reisen
In Wünsche um nach stetem Aufenthalt.

Letzte Änderung der Seite: 17. 11. 2024 - 03:11
© Copyright 2003 - 2025 by EPOCHE NAPOLEON

Theme Color

Primary Color
Secondary Color
Dark Color
Secondary-Light Color
Main Font Family
Google Font (Without https://fonts.googleapis.com/css2)
CSS rules to specify families (Without "font-family:" )
Select From Google Fonts
Pre Loaders
Layouts Switcher
Background Pattern
Background Color
Website Type