Die Geschehnisse im Rheinbogen bei Ehingen 1794 - 1817

Geschichtliche Erinnerung und Notizen des Heern Karl Baasel

1811

Vom 4. bis 7. Januar ist eine strenge Kalte gewesen, so daß sich der Rhein Zu Düsseldorf gesetzt hat, doch aber kurz darauf still wieder losgegangen.

Der Preis der Früchte vom Jahre 1810 in 1811 war mittelmäßig, außer Korn, dies war gering, das Malter kostete überhaupt nur 6 Reichstaler, Weizen 10 1/2 Reichstaler, Gerste 7 Reichstaler und Hafer 4 Reichstaler.

Es wurde Bauer und Handtierungsmann so hart eingeschränkt, daß er sich nicht genug hüten konnte, damit er nicht den Zöllnern durch Frucht oder Vieh Transportierung von einem Dorfe zum anderen ohne Passierschein in die Hände fiel, dieses war am schlimmsten, denn die Leute, welche hier das Gras. pachteten und das Heu nur bis nach Serm führten, mußten von jeder Karre am Dammhause bei dem Zöllner einen Schein holen.

Den 20. Mai 1811 wurden zu Angermund, Rahn, Großenbaun, Kalkum und Wittlaer die Feldfrüchte und Garten durch ein Ungewitter so zerschlagen, daß kein grüner Zweig zu sehen war.

Die Winterfrüchte von hier bis Düsseldorf waren so verdorben, daß nicht zu beschreiben war, sonderbar der Weizen, dieser war so schlecht, daß er den Dreschlohn nicht deckte, denn 5 Mann konnten kaum 12 Viertel in einem Tag ausdreschen und doch war der Preis sehr hoch, das Malter kostete 14 Reichstaler, das Korn 10 Reichstaler und die Gerste 8,5 Reichstaler.

Den ganzen Sommer und Herbst war eine große Dürre.

Im September wurde wieder gezogen und hat sich nur 1 Mann von hier ans Land gezogen.

Den 2. Februar kam der Kaiser Napoleon von Holland durch Huckingen, so mußten auf jeder Poststation 250 Pferde zum Reiten und Fahren in Bereitschaft stehen, wozu hiesiges Dorf 14 Pferde nach Duisburg und 16 nach Düsseldorf liefern mußte.

Um Neujahr mu8ten aus jeder Maire 5 Wagen sowie solche zum Einschirren gebraucht wurden, nach Düsseldorf geliefert werden, welche alle nach Wesel transportiert wurden.

Der Preis der Früchte stieg alle Woche hoher. Das Malter Weizen kostete im Februar 20 Reichstaler, as Korn 12 Reichstaler, Gerste 9 1/4 Reichstaler und 14 Pfund Brot 30 Reichstaler.

Der Raabsamen war alle Jahr teuer, das Malter 20 – 23 Reichstaler.