Die Geschehnisse im Rheinbogen bei Ehingen 1794 - 1817

1808

Die Mäuse haben diesen Winter sonderlich im Sermer Feld die Wintersaat entsetzlich abgefressen, den Klee zum Teil alle.

Den 24. März wurden wiederum junge Männer gezogen.

Hiesiges Amt mußte von 200 Konskribierten 21 Mann geben, wovon aus unserem Dorf 2 Mann das Los traf, nämlich unser Bruder Johannes Steinges und Peter Ropertz. Johannes Steinges, vom Heisterhof genannt, muß demzufolge ein Halbbruder des Karl Baasel, dem Erzähler dieser denkwürdigen Zeit gewesen sein (s. Seite 1).

Es wurde eine Gesellschaft errichtet, die diejenigen, welche keinen Rekruten kaufen konnten, 500 Reichstaler zahlten, welche ihnen in 2 Jahren aufgeteilt gegeben wurde.

Wir haben, Gott sei Dank, einen Rekrut für unseren Johann bekommen, für 500. Reichstaler und 100 mehr, wenn er zum Krüppel blessiert wurde.

Diejenigen, welche sonst 40 Reichstaler Grundsteuer geben mußten, zahlen jetzt 100 Reichstaler.

Den 18. Juni wurde zu Ratingen die Schöffen abgesetzt und in einem Bezirk von 2.500 Seelen ein Maire und 15: Munizipalräte ernannt, welche 2 Jahre im Amt. bleiben.

Diesen Sommer ist eine große Dürre und Hitze gewesen, so daß der Hafer zum Teil vertrocknet ist. Den 1. August hat der Kaiser der Franzosen hiesiges Land in Besitz genommen und unseren Herzog: zum König von Neapel gemacht.