Die Geschehnisse im Rheinbogen bei Ehingen 1794 - 1817
Geschichtliche Erinnerung und Notizen des Heern Karl Baasel
1802
Bis in das späte Frühjahnr war es so kalt, daß im Mal die Kartoffeln und anderes Gemüse in den Gärten befroren und selbst die Blätter auf den Bäumen. an verschiedenen Orten ist das Korn befroren, so daß die Ähren ganz weiß waren. Der Kornpreis war so gestiegen, daß welches 9 – 10 Reichstaler kostete, im Mai 16 Reichstaler bezahlt werden mußte. Korn und Brot waren fürs Geld fast nicht zu kriegen.
Auch hatte es lange nicht geregnet. so daß alles vertrocknete. Klee war kaum eine Handbreit hoch, Gras war ganz schlecht, fast niemand hatte Fourage für das Vieh. Einige haben Erbsen für die Pferde, andere Weizen abgeschnitten.
Am St. Johannes waren so kaltee Nächte, daß der Buchweizen zum Teil befroren war. Den 25. Juni ist das Laub auf den Bäumen und das Gemüse in den Garten aufs neue befroren. Das Gras in den Peschen war so schlecht, daß wir nur 4 Wagen Heu eingefahren haben. Das neue Heu hat sofort die 2.000 Pfund 48 Reichstaler gekostet.
Im Juli war es immer noch sehr kalt gewesen. Die Frucht war durchgehend und überall schlecht. Der befrorene Buchweizen ist auch wieder gut ausgeschlagen und ist noch reif genug geworden.
Der Winter war sehr gelind, bis 9. Januar hatte es gar nicht gefroren. Alsdann hat es angefangen zu frieren und war so stark, daß sich der Rhein von Wesel bis Ruhrort noch setzte.