Die Geschehnisse im Rheinbogen bei Ehingen 1794 - 1817
Geschichtliche Erinnerung und Notizen des Heern Karl Baasel
1797
Im Februar wurde unser Dorf wiederum stark mit Franken belegt, so daß immer 90 - 95 Mann auf jedem Hofe lagen, welche den Leuten unendlich viel zu schaffen machten. Nachgehendes wurde die Einquartierung immer stärker, so daß alle Häuser ledig gefressen waren. Während 8 bis 14 Tage lagen so viel im Dorf, daß jeder Hof eine Kompanie von 60 Mann im Quartier hatten.
Endlich kamen sie zum Aufbruch, nahmen alle Pferde mit, wobei aber die meisten schon ins Preußische geflüchtet waren. Da die Franzosen zu wenig Pferde fanden, nahmen sie 3 Geiseln mit nach Kaiserswerth ins Gefängnis, wo sie anderthalb Tage haben sitzen missen und unmenschlich behandelt worden sind. Nachdem man noch 3 Pferde geliefert hatte, sind sie losgelassen worden.
Nun sind die Franken auf Karfreitag aufgebrochen, rückten bis Frankfurt, schlossen allda zwischen den Kaiserlichen einen vorläufigen Frieden und kamen wieder zurück.
Die Befestigung Düsseldorfs dauerte fort. Im September bekamen wir Kavallerie ins Quartier, so da& der Hof mit 2 und 3 Mann belegt war, welche drei Monate hier lagen. Es wurden immer wieder Kontributionen und Requisitionen auf das Land ausgeschrieben. Außer anderen Lieferungen mußten neun hier umliegende Honschaften ein ganzes Regiment einkleiden, welches hier im Dorf mit 500 Mann zu stehen kam. Dieses geschah alles, während man schon bald 1 Jahr um Frieden verhandelt.