Die Geschehnisse im Rheinbogen bei Ehingen 1794 - 1817
Geschichtliche Erinnerung und Notizen des Heern Karl Baasel
1803
Es war einige Zeit gelind Wetter gewesen, nachgehend hat es wieder stark gefroren und der Rhein hat sich von unten gesetzt. Er ist den 27. Januar hier gegen Uerdingen erst zugefroren. Nachgehend ist noch grobe Kälte eingefallen und hat den Rhein überall zugesetzt.
Ab 13. Februar hat es angefangen zu regnen und Tag und Nacht gestürmt. Am 17. Februar hat der Rhein von oben angefangen sich zu bewegen bis Rheinhein. Abends um 8 Uhr hat der Oberrhein wieder angefangen zu gehen und hat sich bis Uerdingen aufeinander geschoben.
Das Krachen des Eises war entsetzlich und das Geläute der Sturmglocken ZU Düsseldorf und in allen Kirchen längs des Rheins sowie das Abfeuern der Geschütze in Kaiserswerth und Uerdingen, machten das Geräusch noch fürchterlicher.
Das Wasser lief durch den im Jahre 1799 durchgebrochenen Damm, welcher noch nicht gemacht war, hier ins Feld. Der Unterrhein blieb bis Uerdingen noch immer feststehen, bis er am 18. nachmittags anfing zu gehen. Alsdann hat er sich in der Nacht wieder gesetzt. Das Wasser ist ziemlich hoch gestiegen.
Den 19. Februar hat der Oberrhein wieder angefangen zu gehen, bis oberhalb Uerdingen und ist abwärts nicht in Bewegung gekommen . Das Eis ist alle von oben herunter durch das Dammloch ins Feld getrieben.
Das ganze Sermer , Rheinheimer und Rneinfeld ist so voll Eis gelaufen, wie es noch nie gewesen ist. Nachdem das Feld vollgestopft war, kam noch mehr Wasser von oben herunter. Das Wasser stand nur 4 Fuß niedriger wie 1799.
Das Wasser stand noch nicht im Haus oder in der Scheuer, aber doch in den Stallungen. Das Wasser war auf einmal gefallen, jedoch ist das Eis alle liegengeblieben und so aufgetürmt, daß einiges bis anfangs Monat April noch nicht geschmolzen war und hat entsetzlichen Schaden verursacht. Bäume und Hecken auf dem Grind verdorben, vieles Land mit Sand und Steine überschwemnt. Die Frucht ist im Frühjahr noch immer sehr teuer geblieben. Nachdem es das ganze Frühjahr immer trocken war und nachgehend den ganzen Mal regnete, ist vom Klee nicht viel gekommen, welcher auch vom Eis verdorben war.