Gebhard Leberecht von Blücher an Zar Alexander I.

vom 22.02.1814.

Der Oberst von Grolman bringt mir die Nachricht, dass die Haupt-Armee eine Rückgängige Bewegung machen wird; ich halte mich verpflichtet, Ewr. Kaiserlichen Majestät die unvermeidlichen nachteiligen Folgen davon aller untertänigst vor zu stellen:

  1. die ganze Französische Nation tritt unter die Waffen, der Teil so sich für die gute Sache geäußert, ist unglücklich.
  2. unsere siegreiche Armee wird mutlos
  3. wir gehen durch rückgängige Bewegungen in Gegenden, wo unsre Truppen durch Mangel leiden werden; die Einwohner werden durch den Verlust des Letzten was sie noch haben zur Verzweiflung gebracht.
  4. Der Kaiser von Frankreich wird sich von seiner Bestürzung worin er durch unser Vordringen, erholen, und seine Nation wider für sich gewinnen.

Ewr. Kaiserlichen Majestät danke ich aller untertänigst, das die Generale eine Offensive zu beginnen erlaubt haben ich darf mir alles gute davon versprechen wenn sie gnädigst zu bestimmen geruhen, das die Generale von Winzingerode und von Bülow meiner Anforderung genügen müssen; in dieser Verbindung werde ich auf Paris vordringen; ich scheue so wenig Kaiser Napoleon wie seine Marschälle, wenn sie mir entgegen treten. Erlauben Ewr. Kaiserliche Majestät die Versicherung, das ich mich glücklich schätzen werde, an der Spitze der mir anvertrauten Armee Ewr. Kaiserlichen Majestät Befehle und Wünsche zu erfüllen.

Merry, den 22.02.1814

G. v. Blücher

Quelle:
E. von Colomb (Hg.): Blüchers Briefe aus dem Feldzügen 1813 - 1815, Stuttgart 1876


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