Beethovenfest Bonn 2022 mit neuem Festivalprogramm - Vorverkauf gestartet

Das Beethovenfest präsentiert mit »Alle Menschen« das erste Festivalprogramm unter neuer Intendanz.

Beethovenfest Bonn

Logo des Beethovenfests Bonn

Eine Programmatik, die emphatisch für all das einsteht, das gerade vielfach auf dem Spiel steht: die Selbstbestimmtheit aller Menschen, die Pluralität der Lebensformen, der Frieden der Unterschiede. Ein Festivalprogramm, das die Katastrophen unserer Zeit nicht vergessen, sondern uns daran erinnern will, wofür wir stehen: Vielfalt, Gemeinsamkeit, Offenheit. Ein Festival, das endlich wieder aus dem Vollen schöpft – über 100 Konzerte in 27 Spielstätten, Orchester und Ensembles aus aller Welt, Musik in allen Gassen, sinfonische Highlights, kammermusikalische Sternstunden und Partys bis spät in die Nacht.

Kein Motto, sondern ein Anliegen

Den Festivaltitel »Alle Menschen«, abgeleitet von Beethovens Adaption der berühmten Verse aus Schillers Ode »An die Freude«, wo sie zu Brüdern (und Schwestern) werden, soll im Sinne eines Diversitätsanspruchs ernst genommen werden. Ein Beethovenfest, das auf alle Menschen in ihrer Vielfalt und Widersprüchlichkeit zugeht. Intendant Steven Walter: »Beethovens großartige Musik existiert inmitten der Diversität der heutigen Welt – insofern muss auch das Beethovenfest diese Vielfalt abbilden. Dieser Leitgedanke ist mehr als ein Motto: nämlich ein Anliegen, das wir als Selbstverpflichtung verstehen und in den folgenden Jahren weiterverfolgen werden.«

Der Kern des klassischen Repertoires rund um die Musik Ludwig van Beethovens soll von allen Seiten kontextualisiert, bereichert und zu einem zeitgenössischen Resonanzraum geweitet werden. Dabei kommen die klassischen Konzerthighlights nicht zu kurz: zahlreiche Programme mit Weltklasse-Solisten wie das Budapest Festival Orchestra unter Iván Fischer (Freitag, 26.08.2022), das römische Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia mit Sir Antonio Pappano und Elīna Garanča (Samstag, 27.08.2022), das Ensemble Resonanz mit Anna Prohaska (Samstag, 03.08.2022), Isabelle Faust im Duo mit Alexander Melnikov (Mittwoch, 07.09.2022) und ein großes Abschlusskonzert mit dem außergewöhnlichen Aurora Chamber Orchestra unter Nicholas Collon (Samstag, 17.09.2022).

Die Dynamik zwischen Macht und Außenseitertum, die auch Beethoven prägte, ist ein wichtiger Aspekt der Programmdramaturgie: sichtbar zum Beispiel in den kontrastreichen Begegnungen zwischen Julius Eastman und der Villa Hammerschmidt (Samstag, 10.09.2022), Olympia Bukkakis und dem Malion Quartett (Sonntag, 11.09.2022) oder Moor Mother und der Bruckner-Sinfonie (Freitag, 16.09.2022).

Residenz-Prinzip

Ein zentrales Strukturelement bilden Residenzen mit Orchestern, Ensembles und Solisten. Künstler*innen bleiben mehrere Tage in Bonn, um sich mit besonderen Programmen in ihrer Vielfalt zu präsentieren und mit der Stadt zu vernetzen. Dies soll das Festival durch Einsparung von Reisen nicht nur nachhaltiger machen, sondern auch eine weit engere Bindung zwischen Publikum und den Musikern sowie spezifische Programme »made for Bonn« ermöglichen. Zu den Residenz-Ensembles und Solisten gehört das außergewöhnliche Projektorchester Spira mirabilis, die bahnbrechende Neue Musik Gruppe Alarm Will Sound, das Weltklasse-Streichquartett Quatuor Ébène, das genreübergreifende vision string quartet sowie der vielseitige Pianist Alexander Melnikov und der abenteuerfreudige Benedikt Kristjánsson.

Ein Festival der Künste

Zur Haltung von Steven Walter gehört, dass Musik nicht isoliert betrachtet werden kann – sie klingt und erzählt im Zusammenspiel mit allen Sinnen. So ist das Beethovenfest auch ein Festival der Künste, in dem Tanz, Performance, Architektur und Kunst zusammenwirken. Man darf auf neue, ambitionierte Tanzproduktionen gemeinsam mit dem Ballett am Rhein (Samstag, 10.09. und Dienstag, 13.09.2022) und CocoonDance (Mittwoch, 14.09. und Donnerstag, 15.09.2022) gespannt sein. Aber auch das Weiterentwickeln des klassischen Konzertformats erscheint für das Festival zu Ehren Beethovens – der das konzertante Hören wie kaum ein anderer in der Musikgeschichte geprägt hat – geboten. So werden zahlreiche besondere, teilweise einmalige Konzerterlebnisse für das Beethovenfest entstehen: von der besinnlichen Voreröffnung »Heiliger Dankgesang« im Bonner Münster (Donnerstag, 25.08.2022) über Konzerte in totaler Dunkelheit mit dem vision string quartet (Mittwoch, 07.09.2022) bis hin zur Bespielung des Post Towers in seiner gesamten Vertikalität (Sonntag, 11.09.2022) oder einer Abschluss-Konzertparty gemeinsam mit Telekom Electronic Beats (Samstag, 17.09.2022)

Ein Festival der Orte

Die Bonner Spielstättenproblematik wird durch die – teilweise kreative – Bespielung unterschiedlichster Orte gelöst. Zu diesem Konzept passt nicht mehr das WCCB als zentrale Spielstätte – sinfonische Programme finden stattdessen verteilt in der Oper, in der Universitätsaula, in der Kreuzkirche sowie im Telekom Forum statt.

Genau dort, wo heute das Viktoriabad steht, wurde 1845 die erste Beethovenhalle – ein temporärer Holzbau – errichtet. Hier fanden die ersten Beethovenfeste statt. Mit dem Viktoriabad wiederum verbinden viele Bonner persönliche Erinnerungen: ein öffentlicher Ort für alle Menschen. Im Rahmen des Beethovenfestes wird das leerstehende Hallenbad mitsamt dem kultigen Café Blau zur Festivalzentrale. Im großen Becken finden zahlreiche Konzerte, Performances und Diskursveranstaltungen statt. Das Café Blau ist während des Festivals Anlaufstelle für Informationen zum Festival, das Bier nach dem Konzert und die ein oder andere Party.

Das Beethovenfest setzt darüber hinaus auf das besondere Format für die außergewöhnlichen Orte, die es in Bonn in großer Zahl gibt. Dazu gehören die kreative Bespielung des Plenarsaals (Campus-Projekt am 08.09.2022), der Villa Hammerschmidt (Julius Eastman-Programm am 10.09.2022) und des Pantheons (»Mittendrin« am 27.08.2022).

Alles ist Musikvermittlung

Musikvermittlung beim Beethovenfest soll sich nicht nur in Projekten für bestimmte Zielgruppen erschöpfen, sondern institutionelle Querschnittsaufgabe werden. Ob Sinfoniekonzert oder Solo-Performance, es gibt viele Geschichten und Hintergründe zu erzählen, die zu einem intensiveren musikalischen Erlebnis führen können. Daher ziehen sich über digitale und analoge Formate diverse Vermittlungsansätze durch das gesamte Programm, sei es durch Podcasts, Videos, Workshops, Vor- oder Nachgespräche. Darüber hinaus wird das bewährte Konzept der ko-kreativen Schülermanager zur vierteiligen Konzertreihe »Beethovenfest Inside« mit unterschiedlichen Communities inklusiv und divers ausgebaut.

Beethovenfest 360 Grad

Nicht zuletzt soll das Beethovenfest wesentlich digitaler werden und Künstler und Publikum auf allen Kanälen erreichen: Die neue Website www.beethovenfest.de wird mit ihrem Magazin sukzessive zu einer spannenden Content-Plattform rund um das Festivalprogramm ausgebaut, diverse Social-Media-, Fernseh- und Podcast-Formate sind in Planung. Mit dem bee.bike hat das Festival ein mobiles Audio- und Videostudio, das zahlreiche Produktionen in Eigenregie ermöglicht, angeschafft. Zum Festival hin soll mit dem bee.mobil eine mobile Medien-Box zur Interaktion mit dem Publikum folgen. Das Erlebnis Beethovenfest soll nicht beim reinen Festivalbesuch aufhören, wir möchten das ganze Jahr über mit unserem Publikum und unseren Künstlern in Kontakt bleiben, Einblicke liefern, Diskurse gestalten.

Das Beethovenfest 2022 in Zahlen

Das Beethovenfest hat einen Gesamtetat von 4.775 Millionen Euro und es werden 98 Veranstaltungen in Planung, für die eine Gesamtzahl von 29.994 angeboten wird.

Veranstaltungsinformation:

Beethovenfest 2022
25.08.2022 - 17.09.2022
verschiedene Spielstätten in der Bundesstadt Bonn


Letzte Änderung der Seite: 16. 09. 2023 - 23:09