Münsterer Theatergespräche mit Vortrag über Hölderlin in der bildenden Kunst

Die Münsterer »Theatergespräche« werden mit einem Vortrag von Valerie Lawitschka mit dem Vortrag »Hölderlin Nachwirkungen in der bildenden Kunst« am 06.04.2020 fortgesetzt.

Georg Friedrich Wilhelm Hölderlin (1770-1843) war ein deutscher Lyriker um 1800, der weder der Weimarer Klassik noch der Romantik zuzuordnen war.

Georg Friedrich Wilhelm Hölderlin (1770-1843)

Am Montag, den 30.03.2020 um 20:00 Uhr im Theater Münster werden die »Theatergespräche« mit dem Vortrag von Valerie Lawitschka zu Friedrich Hölderlins Nachwirkungen in der bildenden Kunst. Der Vortrag hat den Titel »Hölderlins Nachwirkungen in der bildenden Kunst«.

Der schwäbische Schriftsteller Friedrich Hölderlins (1770–1843), namhafter Vertreter des deutschen Idealismus, Freund und Diskussionspartner Georg W. F. Hegels und Friedrich W. J. Schellings, gilt als ein Vordenker der klassischen deutschen Philosophie. Seine extreme Sensibilität befähigte ihn darüber hinaus zu einzigartigen, vieldeutigen lyrischen und dramatischen Schöpfungen, deren wirkungsmächtige Ausstrahlung bis ins 21. Jahrhundert reichen.

Zu Lebzeiten galt Friedrich Hölderlin als Außenseiter, er selbst sah sich als »Dichter in dürftiger Zeit«, als ein ewig Heimatloser und Revolutionär, der an der Enge des Alltags zu ersticken glaubte und mit seinen kühnen Zukunftsträumen von Freiheit und Gleichheit an den politischen Realitäten seiner Epoche scheitern musste. Von der Mitwelt als geisteskrank erklärt, sollte er die zweite Hälfte seines Lebens wegen schwerer psychischer Krisen in einem Tübinger Turm oberhalb des Neckars verbringen.

Nach seinem Tod fast vergessen, entdeckte ihn das 20. Jahrhundert neu und stilisierte ihn zur umschwärmten Kultfigur der deutschen Dichtung. Als »großer Seher, der für sein Volk ins Licht tritt«, bejubelte ihn Stefan George, der Kommunist Johannes R. Becher adoptierte ihn als »Sänger der nationalrevolutionären Befreiung«. Martin Heidegger adelte ihn schließlich zum Dichter-Messias und Künder einer »Ursprache«. Komponisten wie Paul Hindemith, Carl Orff und Hans Werner Henze vertonten seine Werke, bildende Künstler wie Erich Heckel und Max Ernst erfuhren die inspirierende Kraft des dichterische Erbes.

Aus Anlass des 250. Geburtstags am 20. März 2020 widmet sich das Theater Münster in einem der umfangreichsten Veranstaltungsprogramme im Jubiläumsjahr dem Werk Friedrich Hölderlins und seiner vielgestaltigen Rezeptionsgeschichte. Vertreter der internationalen Hölderlin-Forschung aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien werden sein dichterisches Oeuvre beleuchten, Schauspieler des Theaters Münster in Lesungen seine sprachgewaltige Poesie zum Vortrag bringen. Eine begleitende Reihe im Schloßtheater wird sich ab 19. April 2020 jeweils Sonntags den biographischen und experimentellen Annäherungen an Friedrich Hölderlins Leben und Werk im Film widmen. Am Geburtstag selbst wird ein Festakt mit Vortrag, Musik und Rezitation im Rathausfestsaal das Ausnahmetalent Hölderlin würdigen.

In der Reihe »Theatergespräche« des Theaters Münster stellen Geisteswissenschaftler ausgewählte Autoren der Erzähl- und Dramenliteratur vor. Ensemblemitglieder lesen illustrierend Auszüge aus den entsprechenden Werken. Ein spannender, unerwarteter Dialog, der in der Spielzeit 2019/20 im Zeichen Friedrich Hölderlins steht.

Die Reihe wird bis zum 25.05.2020 jeweils Montags mit einem Vortrag fortgesetzt und ist Teil des Jubiläumsprogrammes »Hölderlin2020«. Die Sparkasse Münsterland Ost fördert dieses Projekt.

Veranstaltungsinformationen:

»Hölderlins Nachwirken in der bildenden Kunst« in der Reihe »Theatergespräche« mit Valerie Lawitschka
Montag, den 06.04.2020 | 20:00 Uhr
Theater Münster
Neubrückenstraße 63 | 48143 Münster

: +49 251 59 09-100
: +49 251 59 09-205

: theaterkasse(at)stadt-muenster(dot)de
: https://www.theater-muenster.com

: 10,00

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Letzte Änderung der Seite: 16. 09. 2023 - 23:09