Bilanz der 18. Internationalen Schillertage Mannheim

Die 18. Internationalen Schillertage Mannheim sind vorbei, das Nationaltheater Mannheim zieht Bilanz.

Mit den 18. Internationalen Schillertagen 2015, die am Samstag, 20.06.2015 zu Ende gingen, zeigte das Nationaltheater Mannheim unter dem Motto »Geschlossene Gesellschaft« erneut, wie aktuell und anregend die Beschäftigung mit Schiller ist.

Mit rund 21.000 Besuchern, einer Auslastung von 90,2% und meist ausverkauften Vorstellungen konnte das Festival das Niveau des Jahres 2013 halten, in dem 22.000 Besucher kamen, die zugleich zwei Vorstellungen mehr im Schauspielhaus sahen.

An neun Tagen standen bei den 18. Internationalen Schillertagen an den Spielstätten des Nationaltheater Mannheim, der Alten Feuerwache, dem TiG7 und der Benjamin Franklin Village insgesamt 10 Gastspiele, zwei Auftragsproduktionen, fünf Deutsche Erstaufführungen, zwei Eigenproduktionen und insgesamt über 100 Einzelveranstaltungen auf dem Programm.

Eröffnet wurde das Festival am 12. Juni durch Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, Staatssekretär Jürgen Walter sowie Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski. Den Auftakt machte die Eigenproduktion des NTM, Schillers »Räuber« in der Inszenierung von Calixto Bieito. »Bieito interessiert der zeitlose Terror des Zwischenmenschlichen. Die Geflechte von Hingabe, Zurückweisung, Begierde und Rache legt er mit Schauspielern bloß, denen es gelingt, im Karacho der stark gerafften Fassung die Vielschichtigkeit ihrer Rollen zu zeigen«, so auf nachtkritik.de. Die Produktion wird Bestandteil des Repertoires am Nationaltheater und im Juni und Juli an fünf weiteren Terminen im Schauspielhaus zu sehen sein.

Die eingeladenen Gastspiele wie u.a. »Common Ground« (Maxim Gorki Theater), »Die Verschwörung des Fiesko zu Genua« (Staatsschauspiel Dresden) oder »Wallenstein« (Deutsches Nationaltheater Weimar) fanden ebenso ein breites und begeistertes Publikum wie das Musikprogramm mit regional und überregional bekannten Bands. Aufgrund einer plötzlichen Erkrankung im Ensemble konnte die Vorstellung »Don Carlos« des Deutschen Theaters Berlin nicht originalgetreu gezeigt werden. »So etwas kann natürlich passieren. Ich bin froh, dass wir die Vorstellung nicht absagen mussten. Regisseur Stephan Kimmig übernahm mit Textbuch die Rolle des Marquis von Posa, und die Berliner Kollegen fanden eine adäquate Übersetzung in dieser Ausnahmesituation«, so Schauspielintendant Burkhard C. Kosminski.

In diesem Jahr präsentierte das Festival insgesamt fünf deutsche Erstaufführungen aus dem afrikanischen Raum, die in Bezug auf das Festivalmotto ihre ganz eigene Fragestellung entwickelten haben. Auf dem sonst für Publikum nicht zugänglichen Gelände der Benjamin Franklin Village waren zeitgenössische afrikanische Performance-, Tanz-, Theater- und Filmkunst zu sehen.

Zu Gast waren in diesem Jahr außerdem der Produzent, Autor und Regisseur Nico Hofmann und die Schauspieler Walter Sittler, Christoph Maria Herbst und Corinna Harfouch, die in »White Rabbit Red Rabbit« mit einem ihnen vorher unbekannten Text die Zuschauer durch Improvisation unterhielten sowie Ulrich Matthes, der mit einer Lesung von Schiller-Balladen nach nur wenigen Minuten die Zuschauer in seinen Bann zog und lang anhaltenden Applaus erntete.

Träger der 18. Schillertage waren die Stadt Mannheim sowie das Ministerium für Forschung, Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg sowie der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Diese Veranstaltungsreihe, die im Sommer 2017 ihre Fortsetzung findet - gehört zu den 15. Top-Festivals der Metropolregion Rhein-Neckar.

Die 18. Internationalen Schillertage sind eines der 15 Top-Festivals der Metropolregion Rhein-Neckar.


Letzte Änderung der Seite: 16. 09. 2023 - 23:09