Es war ein denkwürdiger Tag, als Goethes Leib- und Magenkomponist Carl Friedrich Zelter im Jahre 1821 dem Altmeister das 12jährige Wunderkind Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) vorstellte.
Schon Felix' Vater Abraham Mendelssohn hatte Johann Wolfgang von Goethe in Weimar besucht und dieser war so glücklich, das der Weimarer Geheimrat ihn als »Sohn von Mendelssohn« bezeichnet hatte, ohne ihm ein Attribut - schließlich hatte Goethe nicht vom »Juden Mendelssohn« gesprochen - beizugeben. Und Abraham Mendelssohn war stolz, das auch sein Sohn wiederum bei Goethe so gut ankam. Aus dieser ersten Begegnung wurde ein über zehn Jahre andauernde väterliche Freundschaft. Der hochbetagte Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe war dem hochbegabten Jüngling zugleich auch als Mentor zugetan. So zog Mendelssohn-Bartholdy mit der »Italienischen Reise« im Gepäck über die Alpen und schickte lebhaft-scharfzüngige Reiseberichte nach Wimar. Dieser bedankte sich mit Lyrischen und schließlich brachte Mendelssohn-Bartholdy dem Schriftsteller Beethoven näher.
Die Verbundenheit der beiden Ausnahmekünstler wird musikalisch von der Florian Cramer und Stephanie Gurga präsentiert – mit Mendelssohns Vertonungen von Goethes Gedichten. Zum Thema gibt es darüber hinaus erlesene Lektüre – im wahrsten Sinne des Wortes –, ausgewählt und vorgetragen von podio.
Die Journalisten und SWR2-Raidomacher Alfred Marquart und Patrick Blank arbeiten seit Jahren erfolgreich unter dem Pseudonym podio zusammen. Aktuell sind sie mit der Lesereihe »SWR2 LesART« unterwegs.
Florian Cramer ist Dirigent und Tenor, der die Meisterkurse von Margreet Honig, René Jacobs sowie dem Hilliard-Ensemble und dem Liedbegleiter Helmut Deutsch. Er wirkte an Opernproduktionen des Instituts für Musiktheater der Musikhochschule Freiburg mit und konzertiert mit Evangelistenpartien Bachs oder den Tenorpartien in den Oratorien Händels, Mendelssohn Bartholdys, Monteverdis oder dem Requiem Mozarts. Er konzertierte in Deutschland sowie der Schweiz, in den Niederlanden, Frankreich, Belgien, Italien, Brasilien, Kanada, Japan oder Südkorea.
Stephanie Gurga ist trotz ihrer Jugend eine anerkannte Solistin und Kammermusikerin in den Vereinigten Staaten und Europa, die regelmäßige Auftritte als Pianistin, Organistin sowie am Cembalo und Fortepiano hat. Sie gewann zahlreiche internationale Musikpreise, beispielsweise belegte sie im Jahre 2002 den 2. Platz beim International Competition L’Academie de Musique de Flaine und erste Preise darunter beim Indianapolis Matinee Musicale Klavier Wettbewerb in 2003 in Kammermusik am L’Ecole Normale de Musique de Paris in 2005 sowie den »Achievement Award« für außerordentliche künstlerische Tätigkeit der Music Teachers National Association. Sie ist zudem Preisträgerin des DAAD-Preises für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender des Jahres 2009.
Veranstaltungsinformationen
»Wenn einem Goethe Champagner anbietet...« - Felix Mendelssohn Bartholdy zu Gast in Weimar - Eine musikalische Lesung mit podio und Konzert mit Florian Cramer (Tenor) und Stephanie Gurga (Hammerklavier)
Freitag, den 04.12.2009 | 19:30 Uhr
Albert-Ludwigs-Universität - Großer Saal im »Haus zur Lieben Hand«
Löwenstraße 16 | 79098 Freiburg
: 14,00 | 12,00 ermäßigt | 7,00 Studierende jeweils zzgl. VVK-Gebühr u. ggf. Versandgebühr