Die Geschehnisse im Rheinbogen bei Ehingen 1794 - 1817
Geschichtliche Erinnerung und Notizen des Heern Karl Baasel
1813
Den 10. Februar haben die Franzosen Düsseldorf verlassen, am 16. sind die Russen und Preußen eingerückt. Des nämlichen abends kamen hier 25 Kosaken ins Quartier, diese waren in ihrer Lebensart wir das Vieh, durch ihr unmäßiges Essen und Trinken haben die diesem Dorf in 11 Tagen 250 Reichstaler gekostet, sie waren in 3 Quartiere eingeteilt. Täglich mußten sie 5 bis 6 Ordonanzpferde haben, welche sie bis zum Krepieren gebrauchten, auch 12 bis 15 Mann, die mit ihnen auf den Piketten wachen mußten.
Am 22. Februar kamen 100 Preußen und 6 Husaren, diese aßen alle Tage 5 Mal und man mußte ihnen Pfeife und Tabak geben.
Vom 17. bis 28. Februar haben wir 5 bis 6 Kosaken im Quartier gehabt. Hier im Dorfe waren deren 65 bis 70 Mann, diese soffen jeder alle Tage ein Maß Branntwein und Bier und fraßen täglich mehr als 2 Pfund Rindfleisch.
Auch waren sie wie Unmenschen in den Quartieren, auf etlichen Höfen mußten die Frauenspersonen sich fortmachen. Im ganzen Dorfe waren die Leute wie halb tot. Den Pferden mußte die Krippe stets voll sein von Haber. Wo die Leute nicht mit ihnen soffen und wie die Schafe zu Dienste standen, gab es Schläge genug, man mußte mit ihnen tanzen und springen.