Historiker Johannes Willms ist gestorben

In der Nacht vom 11. auf den 12.07.2022 ist der Historiker, Journalist und Buchautor Johannes Willms nach kurzer Krankheit verstorben.

Johannes Wilms (1948-2022)

Johannes Wilms (1948-2022) © Evelyn Schels

Johannes Willms wurde am 25.05.1948 in Würzburg als Sohn eines Juristen geboren. Nach dem Abitur 1968 am Karlsruher Bismarck-Gymnasium studierte er Geschichte, Politikwissenschaften, Kunstgeschichte und Archäologie in Wien, Heidelberg und Sevilla. Im Jahre 1975 promovierte er bei Reihart Koselleck mit einer Arbeit über »Die Politik der officiers royaux auf den Etats Généraux« promoviert. Thema der Arbeit war die Verwaltung des französischen Königreichs um 1600.

Willms arbeitete zunächst als Pressereferent des Börsenvereins und wechselte dann als Kulturredakteur zum ZDF. Zusammen mit Marcel Reich-Ranicki entwickelte er das Konzept für das heute legendäre »Literarische Quartett«. Zwischen 1993 und 2000 leitete der Historiker das Feuilleton der Süddeutschen Zeitung und ging danach als Kulturjournalist der SZ nach Paris.

Neben seiner journalistischen Tätigkeit wurde Willms als Autor zahlreicher historischer oder biographischer Arbeiten bekannt. Obwohl seine Werke stets wissenschaftlich fundiert waren fanden sie beim Publikum durch seinen Schreibstil ein inhaltlich und stilstisch breites Publikum. Seine Stoffe fand er insbesondere in der Französischen Geschichte. Napoleon und die Französische Revolution waren Gegenstand mehrer seiner Arbeiten.

 

2009 erhielt er den Prix de l'Académie de Berlin.


Letzte Änderung der Seite: 16. 09. 2023 - 23:09