Der Film »Leb wohl meine Königin« zeigt aus der Sicht von Sidonie Laborde, die heimlich für die französische Königin Marie Antoniette (1755-1793)schwärmte und sich aus den frivolen Verhältnissen am Hofe zu Versailles weitestgehend heraushielt, welche der Königin vorliest.
Dabei kratzt sie sich ihre Mückenstiche am Arm, um so die Aufmerksamkeit der Königin zu gewinnen und von dieser berührt zu werden, wenn sie mit Rosenholzöl die Stiche behandelt. Sidoniue strickt für die Herrscherin Frankreichs auch heimlich eine Dahlie, sie möchte letztlich nicht auf Grund ihrer Talente als Strickerin eingesetzt werden und so den Zugang zur Regentin verlieren. Königin Marie Antoniette ist jedoch launisch und behandelt ihre Vorleserin einmal wie ihre beste Freundin, ein anderes Mal von oben herab und harsch. Sie hat am Hof keinen guten ruf, weil sie Gabrielle de Polignac in ihrer Gunst steht und mit Privilegien bedacht wird.
Währenddessen dringt die Kunde vom Sturm auf die Bastille ins Innere des Schlosses von Versailles und versetzt Bedienstete und Höflinge in Aufregung. Viele Wohlhabendere fliehen aus dem Palast. Die Königin möchte sich in die Festung von Metz zurückziehen, um von dort nach Paris zu marschieren. Sie lässt bereits packen, verbrennt Briefe und Dokumente, wie etwa ihre Ausgabenliste für die Polignac, und bricht zusammen mit einer Hofdame die Schmucksteine aus ihren Fassungen, um sie leichter mitnehmen zu können. Sie gesteht Sidonie ihre Zuneigung zu Gabrielle de Polignac und wie sehr sie das Verlangen für sie gefangen nimmt und reagiert harsch, als Sidonie diese nicht wecken und zu ihr bringen kann. Da König Ludwig XVI. Versailles nicht verlassen will, wird der Aufbruch am nächsten Tag abgesagt und wieder ausgepackt.
Gabrielle de Polignac besucht ihre Königin, wobei sich beide mit Worten umschmeicheln und zärtlich berühren. Marie Antoinette fleht sie an, sich in Sicherheit zu bringen. Daraufhin verkleidet sich de Polignac als Zofe und ihr Mann als Kutscher. Sidonie wird zur Königin gerufen, die ihr aufträgt, das Kleid der Polignac anzuziehen und sich als diese auszugeben, um deren Leben mit ihrem eigenen zu schützen. Selbst in diesem Moment gehorcht sie Marie Antoinette ohne Widerspruch. Schließlich fliehen die Polignacs mit Sidonie in einer Kutsche in die Schweiz. Die verkleidete Sidonie winkt den Bauern am Wegesrand zu, als wäre sie eine Adelige. Bei einer Passierscheinkontrolle wird sie als Gabrielle de Polignac erkannt, darf jedoch weiterfahren. In der Schlusseinstellung sieht man die Kutsche immer weiter im Dunkel des nächtlichen Waldes verschwinden, während man Sidonies Stimme hört, die bekennt, die Königin geliebt zu haben, und den eigenen Niedergang vorausahnt.
Der Film selbst ist die Adaption des gleichnamigen Romans von Chantal Thomas und wurde von GMT Productions produziert und Les Films du LEanemain, France 3 Cinéma sowie Morena Films beteiligten sich als Koproduzenten. Regisseur Benoit Jacquots erhielt die Genehmigung an Originalschauplatz - dem Schloss von Versailles zu drehen. Hierzu fanden die Aufnahmen überwiegend in der Nacht oder an Montagen statt, da sich zu dieser Zeit keine Besucher im Schloss aufhielten. Die Kostüme stammen von Christian Gasc.
»Leb wohl meine Königin« wurde erstmals am 09.02.2012 als Eröffnungsfilm der 62. Berlinale gezeigt. Der offizielle Kinostart in Deutschland erfolgte am 31.05.2012.