GStA erhält Sondermittel für den Originalerhalt

Das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (GStA PK) erhält Sondermittel für den Originalerhalt von preußischen "Staatskassenakten" des 19. und 20. Jahrhunderts.

Kassenakten und -register aus der Überlieferung der preußischen Staatskassen im Geheimen Staatsarchiv PK, 19./20. Jahrhundert.

Kassenakten und -register aus der Überlieferung der preußischen Staatskassen im Geheimen Staatsarchiv PK, 19./20. Jahrhundert. © GStA PK / Christine Ziegler

Das von der Staatsministerin für Kultur und Medien im Jahre 2017 aufgelegte Sonderprogramm zur Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes wird auch im Jahre 2018 fortgesetzt. Hierzu erklärte Kulturstaatssekretärin Dr. Monika Grütters:

»Vielfach sind historische Handschriften und Bücher in unseren Archiven und Bibliotheken durch Säurefraß, Feuchtigkeit und Schimmel in ihrer Substanz akut gefährdet. Als kultureller Schatz muss dieses Erbe vor dem schleichenden Verfall bewahrt und für künftige Generationen erhalten werden. Wie die Nachfrage zu dem erstmals in 2017 aufgelegten Sonderprogramm zeigt, besteht ein großer Bedarf an Fördergeldern. Auch 2018 sollen für die Rettung des bedrohten schriftlichen Kulturerbes zusätzliche Sondermittel von 1 Million Euro bereitgestellt werden.«

Das GStA PK erhält auch in diesem Jahr eine Förderung für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts.

Über 24.000 Euro stehen damit 2018 zusätzlich für die Bestandserhaltung im GStA PK zur Verfügung. Ergänzt um erhebliche Eigenmittel des Archivs werden sie für die maschinelle Reinigung eines stark mit Staub und Schimmel kontaminierten Archivbestandes mit »Staatskassen-Akten« aus dem 19. und 20. Jahrhundert eingesetzt.

Bereits 2017 konnte das GStA PK aus dem damals erstmals aufgelegten Sonderprogramm eine bedeutende Zuwendung für die maßbezogene Verpackung großformatiger ostpreußischer Amtsbücher aus der Frühen Neuzeit einwerben.

In diesem Jahr werden in einer ersten Runde deutschlandweit 19 Vorhaben mit insgesamt 440.000 Euro aus Bundesmitteln gefördert, die jeweils durch Förderprogramme auf Länderebene oder – wie im GStA PK – aus vorhandenen Haushaltsmitteln kofinanziert werden.

Projektbeschreibung

Der zu behandelnde Bestand »I. HA Rep. 149 Kassen des 19. und 20. Jahrhunderts« ist ein Sammelbestand, der die wichtigsten Aus- und Einnahmeregister der preußischen Staatskassen aus dem Zeitraum 1786 bis 1924 enthält. Die vorliegende Verschmutzung des Bestandes entstand durch den Magazinbrand im GStA am Ende des Zweiten Weltkriegs. Schutt, Asche und Löschwasser haben den Bestand 1945 stark verunreinigt und einen starken Schimmelbefall ausgelöst. Der Schaden ist so intensiv, dass der umfassende Erfolg einer rein manuellen Trockenreinigung unwahrscheinlich ist.

In Verbindung mit verschiedenen Forschungsprojekten zur Preußischen Reformzeit wird diese – zurzeit nicht benutzbare – Überlieferung jedoch wieder verstärkt nachgefragt. Im beantragten Projekt soll daher die Dekontaminierung von zunächst 50 % der schwer geschädigten Archivalien in einem technischen Mengenverfahren der Firma GSK erfolgen. Im neuartigen CleanCP-Verfahren basiert die Reinigung auf einem nichtwässrigen Tränkverfahren mit Durchströmung der Papierfasern zum Ausspülen der Schmutzpartikel.


Letzte Änderung der Seite: 16. 09. 2023 - 23:09