Beteiligung am Attentatsversuch auf Napoleon im Jahre 1804

Der englische Historiker Andrew Roberts will Beweise einer Beteiligung des englischen Kabinettsministers am Attentatsversuch Georges Cadoudals im Jahre 1804 gefunden haben.

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Georges Cadoudal (1771-1804) war während der Revolutionskriege Anführer royalistischer Aufstandsbewegungen in der Bretagne und plante 1804 zusammen mit General Pichegru einen Anschlag auf Napoléon. In der Restauration postum zum Marschall von Frankreich befördert.

Georges Cadoudal (1771-1804)

Während der Schlacht von Waterloo am 18.06.1815 teilte ein englischer Offizier dem Duke of Wellington mit, das sich der französische Kaiser Napoléon in Schußweite der englischen Kanonen befände, antwortete dieser lapidar, »das es nicht Aufgabe der Kommandeure sei aufeinander zu feuern«.

Was für den englischen Feldmarschall, der auf dem Schlachtfelde Soldat war, undenkbar erschien, war es womöglich für die englische Regierung nicht. So behauptet der englische Historiker Andrew Roberts nach 210 Jahren Beweise für eine Verstrickung der englischen Regierung in den royalistischen Attentatsversuch Georges Cadoudals im Jahre 1804 gefunden zu haben.

Nach Aussagen von Roberts ist man in der Vergangenheit immer von einer Unterstützung der Verschwörer durch die Royal Navy ausgegangen, was nicht ohne Wissen und Billigung der englischen Regierung passieren konnte. Sie sorgte für den Transport der Verschwörer um Cadoudal vom englischen Dover an den Strand von Dieppe. »Das ist neu, bisher sei es noch niemanden gelungen, die britische Regierung dierekt mit den Mordkomplott gegen Napoléon in Verbindung zu bringen,« so der englische Historiker.

»Obwohl sich Historiker stets gefragt haben, ob die Briten hinter den Attentatsplänen gegen Napoléon im Jahre 1804 steckten, bestritt die britische Regierung jede Verbindung zu den Verschwörern. Nun habe ic das entscheidende Verbindungsstück gefunden« ,so der englische Historiker Andrew Roberts gegenüber den »Observer«. In einem amerikanischen Archiv habe er einen bisher übersehenen Briefwechsel gefunden, wo der englische Kabinettsminister Castlereagh im Jahre 1803 eine größere Summe Geld für eine geplante Entführung des französischen Konsuls gefordert habe.

Nach Aussagen Roberts sei jedoch mit der Entführung nichts anderes als die Ermordung Napoléons. Es wäre wohl unmöglich gewesen ihn durch das Werfen einer Bombe auf seine Kutsche ihn zu entführen, vielmehr dachte man daran ihn zu ermorden.

Der entscheidende Brief an Lord Castlereagh stammte vom einem Mr. Walter Spencer, die die Rückzahlung von 150 £ für sich selbst und weiteren 1.000 £ für Michelle de Bonneuil, einem englischen Royalisten und Agenten. Dieser stand im engen Kontakt mit dem Comte d’Artois, dem jüngeren Bruder des 1793 hingerichteten Louis XVI. und späteren französischen Königs Charles X.. Darüberhinaus ist die Antwort von George Holford, Parlamentsmitglied und Castlereaghs engen politischen Mitarbeiter, erhalten, in dem er Spencer mitteilt, dass »seine Lordschaft sich freue, ihn in der Downing Street zu sehen« überliefert. Nach Ansicht des englischen Historikers wäre Spencer niemals in die Downing Street eingeladen worden, wenn es ein Hochstapler oder Betrüger gewesen sei,

Der französische Polizeiminister Joseph Fouché warnte den französischen Konsul, dass »die Luft voller Dolche sei« und vereitelte gleichsam das Komplott gegen das Leben . In einer offiziellen Verlautbarung


Letzte Änderung der Seite: 16. 09. 2023 - 23:09