Schillerjahr 2009 im Deutschen Literaturarchiv Marbach

Auftakt des Schillerjahres 2009: Das Deutsche Literaturarchiv Marbach zeigt im 250. Geburtsjahr des Dichters die große Wechselausstellung »Autopsie Schiller«

Friedrich von Schiller (1759-1805) gehörte mit Johann Wolfgang von Goethe zu den bedeutendsten Dichtern des Sturm und Drang und der Frühromantik.

Friedrich von Schiller (1759-1805)

Die Literatur ist voller Beschwörungsklänge, Gebetsformen, Festweisen und Zaubertricks, sie wimmelt von Wesen aus Himmel und Hölle, Erscheinungen der Tiefe, der Finsternis und des Lichts. Ein Grund dafür, dass auch heute noch Dichtergeburtstage rot im kollektiven Kalender stehen. Im 250. Geburtsjahr von Friedrich Schiller steht Schwabens bekanntester Dichter ganz im Vordergrund des Marbacher Programms: Mit einer großen Wechselausstellung im Literaturmuseum der Moderne (LiMo), zwei Tagungen, seiner Vortragsreihe »Dichterruhm und Unsterblichkeit« und zahlreichen Einzelveranstaltungen macht das Deutsche Literaturarchiv Marbach auf Schillers Leben und Werk aufmerksam. »Feiern« lautet daher das Jahresthema 2009.

Der Januar steht noch im Zeichen des alten Jahres. Bis einschließlich 1. Februar 2009 sind die Wechselausstellungen »Strahlungen. Atom und Literatur« sowie »Wandernde Schatten: W.G. Sebalds Unterwelt« im LiMo zu sehen. Ausstellungsbegleitend fragt am 9. Januar die Darmstädter Anglistin Julika Griem in einem Podiumsgespräch mit dem Sebald-Biografen Mark Anderson, der Germanistin Liliane Weissberg und Sebald-Lektor Wolfgang Matz im LiMo:»Ist Sebald ein deutscher Autor?« Am 31. Januar von 14:00 bis 18:00 Uhr, lenkt ein wissenschaftlicher Workshop den Blick auf die Ausstellung »Strahlungen. Atom und Literatur«: Natur- und Geisteswissenschaftler diskutieren über die atomaren Provokationen in Literatur und Politik sowie über die Ethik des unkalkulierbaren Experiments. Um 20:00 Uhr ist der Lyriker Durs Grünbein in Marbach zu Gast.

Ein bundesweit einmaliges Pilotprojekt gibt es seit wenigen Monaten im Deutschen Literaturarchiv Marbach, die Literaturschule LINA (»Literatur am Nachmittag«). Im Rahmen der Nachmittagsbetreuung bindet das Museum die Schüler aktiv in seine Vermittlungs- und Forschungsarbeit ein. Die ersten beiden Projekte – ein Audioguide von Schülern für Schüler und die Sichtung des Nachlasses von Peter Hacks – werden in Filmen und einer Ausstellung vorgestellt. Teilnehmer der ersten LINA sind Schüler der Grundschule Erdmannhausen und Rielingshausen sowie des Friedrich-Schiller-Gymnasiums in Marbach. Das Projekt wird am 1. Februar, 11 Uhr, von den Schülern vorgestellt. Nach der Veranstaltung gehen im LiMo die Lichter aus: Um 12:00 und um 15:00 Uhr finden im Dunkeln die letzten Führungen durch die Sebald- und die »Atom«-Ausstellung statt. Es werden Taschenlampen ausgegeben, und der Eintritt ist an diesem Tag frei.

Mit einem Vortrag des amerikanischen Germanisten Walter Hinderer über »Schiller und das Theater als politische Anstalt« beginnt am 2. Februar um 20:00 Uhr, im Deutschen Literaturarchiv Marbach das »Schillerjahr 2009«. Schon um 17:00 Uhr eröffnet Ministerpräsident Günther Oettinger mit einem Festakt das »Schillerjahr 2009« und die neue Dauerausstellung in Schillers Geburtshaus in Marbach am Neckar. Im Archiv wird das Programm am 28.02. und 01.03.2009 mit einer Tagung zum Thema »Schiller – der deutsche Shakespeare?« fortgesetzt. Wissenschaftler, Schriftsteller und Schauspieler beschäftigen sich in Vorträgen, Gesprächen und einer Performance mit der Frage, was und wie viel Schiller von Shakespeare gelesen hat. Am Vormittag des 01.03.2009 um 11:00 Uhr ist der Schriftsteller Wilhelm Genazino zu Gast, wenn die große Wechselausstellung »Autopsie Schiller. Eine literarische Untersuchung« im LiMo eröffnet wird. Sie zeigt den gegenständlichen Nachlass des Dichters, seine Briefe, Manuskripte und Bücher in ganzer Fülle (bis 04.10.2009). »Über heilige Texte« spricht am 11.03.2009 der Berliner Literaturwissenschaftler Gert Mattenklott in der Vortragsreihe »Dichterruhm und Unsterblichkeit«, und am 13. März bringen Mitglieder der Weimarer Musikhochschule »Franz Liszt« Schiller-Vertonungen der Komponisten Beethoven und Brahms, Loewe und Mendelssohn-Bartholdy zu Gehör.

Im Februar und März sorgen auch die 16. »Zeitkapsel«, eine Autorenlesung und eine wissenschaftliche Tagung für Vielfalt. Der Romancier Christoph Peters liest am 11.02.2009, aus seinem neuen Buch »Mitsukos Restaurant«. Über »Letzte Dinge aus Stockholm. Neues von Nelly Sachs« berichten Ulrich von Bülow, Leiter der Handschriftenabteilung, und der Autor, Essayist und Übersetzer Aris Fioretos am 18.02.2009: Sie zeigen bislang unbekannte Manuskripte der Dichterin. Der schwedische Schriftsteller Lars Gustafsson und der Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger sind am 26. und am 27.03.2009 zu Gast: Sie sprechen im Rahmen der Tagung »Hans Magnus Enzensberger und die Ideengeschichte der Bundesrepublik«, die zu Enzensbergers 80. Geburtstag vom 26. bis zum 28.03.2009 im Deutschen Literaturarchiv stattfindet.

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Letzte Änderung der Seite: 16. 09. 2023 - 23:09