Christian Gottfried Körner an Friedrich Wilhelm Lehmann

vom 13.12.1815.

Ew. Wohlgeboren

eile ich meiner herzlichen Dankbarkeit für das schöne Geschenk zu versichern, dass ich, mit der heutigen Post, von Ihrnen erhalten habe. Wenn Sie selbst Vater sind, werden Sie sich leicht vorstellen können, wie wohl es mir thun muss, das Andenken meines vollendeten Sohnes, auf eine so talentvolle Art geehrt zu sehen. Und dem Manne, der als ein Fremder, aus reiner Liebe zu dem Verewigten, so viel Fleiß und diese so vorzüglich gelungenen Arbeiten verwendete, möchte ich gern, durch einen kräftigen Händedruck sagen: wie sehr ich seinen deutschen Sinn zu schätzen weiß.
In der Voraussetzung, dass Ihnen Alles willkommen seyn werde, was meinen vollendeten Sohn betrifft, schicke ich Ihnen, mit nächster fahrender Post, den Kupferstich - eine Zeichnung seiner Grabstätte - und eine Sammlung nachgelassener Schriften für seine Freunde.
Beides ist nicht in den Buch- und Kunsthandel gekommen, sondern wird nur von mir verteilt.
Mit vollkommenster Hochachtung

Ew. Wohlgeboren
ergebenster
Dr. Christian Gottfried Körner

Berlin, den 13. December 1815.

Quelle:
Privatarchiv EPOCHE NAPOLEON


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