Gebhard Leberecht von Blücher an Friedrich von Eisenhardt

vom 22.06.1811.

Stargard, d. 22sten Juni 1811.

Liber Paltz Graff .

Dankbahr habe ich ihre beiden brieve erhallten der guhte D. geht mich recht nahe, und so daß ahrme Madgen, die in Ihre Dumheit sich zu so einem Schrit verleitten ließ, die Frau Mama hat sich vorwirffe zu machen.

Herrn v. N. N. magt man hir zum Generall oder gesanten in Cassell, vill glück, zu solch Pilister handwerk schickt er sich auch am besten.

B. nent man hir als nachvollger in der Brigade gestern komt hir die nachricht Tihle sei erschossen, daß sollte mich sehr leid tuhn, den guten Tauentzin wollte ich die 30 M. woll gönnen. Ich habe, seit gestern abend zwei Estaffetten am König geschickt, weill die Francosen ville mine machen Schwinemünde zu besetzen und uns ihre Douanier dahin Des lociren wollen, mit guhte soll es nicht geschehen.

horchen sie waß meine Melldungen vor Sensation machen, und schreiben mich gleich.

haben sie die gefelligkeit und schicken mich so vihll tuch zum rock recht fein auß dem Lagerhauße, auch so vihl roht futter da zu daß andre zubeher habe ich. Ihre Frau gemahlin eine Glücklige entbindungsstunde und ihnen einen gesunden Paltz Graffen. Vale

 

Blücher

Quelle:
Privatarchiv EPOCHE NAPOLEON, Duisburg
Dorow, Wilhelm: Denkschriften und Briefe zur Charakteristik der Welt und Litteratur, Berlin 1838


Letzte Änderung der Seite: 27. 09. 2021 - 03:09