AKO Friedrich Wilhelm III. zur Entlassung des Freiherrn vom Stein

vom 24.11.1808.

Da die Nachsuchung Eurer Dienstentlassung zur Notwendigkeit geworden ist, so erteile Ich Euch solche hierdurch in Rücksicht auf letztere. Je größer das Vertrauen war, womit Ich Euch die obere Leitung Meiner gesamten Staatsverwaltung übertrug und je dankbarer Ich Euren Bemühungen, demselben zu entsprechen, Gerechtigkeit widerfahren lasse, desto lebhafter bedaure Ich den Verlust eines so eifrigen, treuen und ausgezeichneten Ministers. Die geheimen Papiere Eures Ministerii, besonders über die verschiedenen vo Euch geleiteten Verhandlungen mit auswärtigen Behörden, habt Ihr Mir mit Verzeichnis einzureichen und Mir über diese Verhandlungen und deren jetzige Lage Bericht zu erstatten, damit Ich das ganze vollständig übersehe. Ich werde an Eurem Wohlergehen stets aufrichtigen Anteil nehmen und um Euch für die mannigfaltigen Ausgaben, die Folgen Eures Wiedereintrittes in Meinen Dienst waren, einigermaßen zu entschädigen, habe Ich dem Finanzminister, Freiherrn von Altenstein, den Befehl erteilt, Euch Eure bisherige Besoldung nach den bestehenden Etats und Regulativs auf ein Jahr vom 1. Dezember dieses Jahres an bezahlen zu lassen. Ich behalte Mir vor, Euch künftig eine angemessene Pension zu bestimmen, und verbleibe Euer dankbarer und wohlgeneigter König.


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