Anlässlich des 150. Todestages des in Schweinfurt geborenen Schriftstellers, Orientalisten und Sprachforschers Friedrich Rückert hat die Stadt Schweinfurt beschlossen, ein »Rückert-Jahr« auszurufen.
Es findet sich wohl unter den deutschen Geistesgrößen kaum jemand, der mit seinem Werk so glaubwürdig für den interkulturellen Dialog eintritt, wie Rückert. Mit Blick auf die aktuelle Flüchtlingskrise ist der interkulturelle Dialog heute besonders wichtig geworden.
Im Mittelpunkt des Gedenkjahres wird die Literaturausstellung »Der Weltpoet: Friedrich Rückert (1788-1866) - Dichter, Orientalist, ZeitkritikerGeharnischten Sonetten« Bedeutung in der national gesinnten Lyrik der Befreiungskriege. Obwohl er als Dichter große Erfolge erzielte, nahm sein Interesse an orientalischen Sprachen und Kulturen zu. Rückert übersetzte aus 44 Sprachen mit 17 Schriftsystemen und es gibt kaum ein konstituierendes Werk der europäischen oder orientalischen Literatur, das er nicht zumindest in umfangreichen Auszügen kongenial ins Deutsche übersetzt hatte. In der Ausstellung wird durch Manuskripte, Bücher, Bilder und Lebenszeugnissen sein wissenschaftliches Wirken an den Universitäten Erlagen (1826-1841) und Berlin (1841-1848) dem Publikum nahe gebracht.
Für das »Rückert-Jahr« sind zahlreiche Veranstaltungen geplant. In der Stadt Schweinfurt sind fünf Konzerte und an die 20 Lesungen sowie Vorträge geplant. Hinzu kommen weitere Veranstaltungen, wie beispielsweise ein Poetry-Slam.