Sven Lange über die Verwundetenversorgung bei Waterloo 1815

Die Zeitschrift »Militärgeschichte - Zeitschrift für historische Bildung« berichtet in ihrem Heft für das 1. Quartal 2015 unter anderem über die Verwundetenversorgung in der Schlacht von Waterloo am 18.06.1815.

Das Titelcover der Zeitschrift »Militärgeschichte« Nr. 01/2015

Zeitschrift »Militärgeschichte« Heft 01/2015

»Du bist nicht tot, Spitzbube! - Verwundung und sanitätsdienstliche Versorgung bei Waterloo 1815« lautet der Titel des Beitrages von Dr. Sven Lange in der Zeitschrift »Militärgeschichte - Zeitschrift für historische Bildung«, die durch das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) herausgegeben wird. Die seit dem Jahre 1986 erscheinende Zeitschrift dient sowohl der historischen Bildung in der Bundeswehr als auch dem an Militärgeschichte interessieren Laien. Sie erscheint viermal jährlich.

Lange schildert in seinem Beitrag die - aus heutiger Sicht - völlig katastrophalen Verhältnisse auf dem Schlachtfeld bei Waterloo hinsichtlich der Verwundetenversorgung. Hierbei schildert er das Schicksal des Lieutenant Colonel Fredeirk Cavendish Ponsomby von den 12. Leichten Dragonern, der am Nachmittag bei einem Entlastungsangriff an beiden Armen durch Schrapnellmunition verwundet wurde und später noch eine Kopfwunde erhielt. Um die Desertion von Soldaten zu verhindern gab es sowohl bei der englischen als auch der französischen Armee den Befehl sich nicht während der Schlacht um Verwundete zu kümmern, sondern diese auf dem Schlachtfeld liegen zu lassen.

Aber selbst wer nach der Schlacht vom Schlachtfeld geborgen und von Wundärzten versorgt wurde, konnte noch an den seinerzeit hygienisch unzureichenden Verwundetenversorgung sein Leben lassen. Wundbrand konnte auch bei oberflächlichen und doch kaum gereinigten Verwundung schnell zum Tod führen. Insgesamt war die Logistik der napoleonischen Kriege nicht auf den Abtransport und die Versorgung zahlreicher Verwundeter vorbereitet. Doch dank des Einsatzes der Anwohner des Schlachtfeldes konnten zahlreiche Teilnehmer der Schlacht geborgen und gerettet werden.

In weiteren Themen geht Dr. Rolf Hosfeld, Leiter des Lepsis-Hauses Potsdam, auf den Völkermord an den Armeniern im Jahre 1915 im osmanischen Reich ein. Der Frage nach »Waffen als Wegbegleiter der deutsch-israelischen Beziehungen« versucht die Nahost-Expertin Dr. Pedi D. Lehmann nach. Im Aufsatz »Masadas letzte Männer« geht Stefan E. A. Wagner der Frage nach ob es sich hier tatsächlich um unbeugsame Helden oder doch eine nachträglichen Mythos handelt.


Letzte Änderung der Seite: 16. 09. 2023 - 23:09