Doppelausstellung: Was für ein Kerl

Ausstellung im Kleist-Museum und im Schloss Neuhardenberg vom 17.08 bis 23.11.2008 über die Bedeutung Heinrich von Kleists im Dritten Reich.

Logo des KleistMuseum Frankfurt/Oder

Logo des »Kleist-Museums Frankfurt/Oder«

Heinrich von Kleist (1777-1810) war ein deutscher Dramatiker, Erzähler und Lyriker sowie Publizist, der jedoch im literarischen Leben seiner Zeit eher eine Außenseiterrolle wahrnahm.

Heinrich von Kleist (1777-1810)

Ausgerechnet der Dichter Heinrich von Kleist, der innerlich zerrissene Außen­seiter nicht nur im literarischen Leben seiner Zeit, der einen spektakulären Freitod wählte, weil ihm »auf Erden nicht zu helfen war«, gilt als einer der anfälligsten »Klassiker in finsteren Zeiten«. Wie die Nationalsozialisten den Dramatiker und Erzähler für ihre propagandistischen Zwecke missbrauchten, während gleichzeitig Widerstand und Exil in ihm den Kronzeugen für ein »anderes« Deutschland fanden, zeigt vom 17.08, bis 23.11.2008eine umfassende kulturhistorische Ausstellung an gleich zwei Orten: in der Ausstellungshalle von Schloss Neuhardenberg bei Berlin und im Kleist-Museum in Frankfurt (Oder).

Über 300 Exponate wurden allein in Neuhardenberg zusammengetragen. In Briefen, Büchern und Zeitschriften, Gemälden, Zeichnungen und Objekten, Film- und Theaterplakaten, Bühnenbildentwürfen und Fotografien, in Filmausschnitten und Lebenszeugnissen wird gezeigt, auf welche Weise, in wel­chem Ausmaß und aus welchen Gründen eine solche Vereinnahmung mög­lich war und wie sie umgesetzt wurde. Von Leni Riefenstahls gigantomani­scher, kriegsbedingt nie realisierter Verfilmung der »Penthesilea« bis zu Saladin Schmitts Bochumer »Kleist-Festwoche« 1936, von der Umdeutung Kleistscher Dichtung in nationalsozialistischen Lehrplänen bis zur Neugestal­tung der Grabstätte am Kleinen Wannsee veranschaulicht die Ausstellung die Inanspruchnahme des Dichters, über den Joseph Goebbels notierte: »Was für ein Kerl ist doch dieser Kleist gewesen!«

Weitere rund 50 Exponate dokumentieren im Kleist-Museum in Frankfurt (Oder) – der Geburtsstadt des Dichters – vor allem die Verstrickung der renommier­ten Kleist-Gesellschaft in die Kulturpolitik des Dritten Reiches. In der ständigen Ausstellung zu Leben, Werk und Wirkung kann sich der Besucher hier zudem über den »unverfälschten« Kleist informieren.

Für die Ausstellung zeichnen Caroline Gille, als Kuratorin, und Martin Maurach als wissenschaftlicher Berater verantwortlich. Es handelt sich um eine Kooperation der Stiftung Schloss Neuhardenberg und des Kleist-Museums, die von der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und dem Inforadio (rbb) unterstützt wird.

 

Veranstaltungsinformation:

»Was für ein Kerl!« Heinrich von Kleist im Dritten Reich

Standort Neuhardenberg
»›Was für ein Kerl!‹ Heinrich von Kleist im Dritten Reich« - Doppelausstellung
17.08. bis 23.11.2008 | Di - So: 11:00 Uhr - 19:00 Uhr & an Feiertagsn
Stiftung Schloss Neuhardenberg
Schinkelplatz | 15320 Neuhardenberg

: +49 33476 600-750

ticketservice(at)schlossneuhardenberg(dot)de
: http://www.schlossneuhardenberg.de

: 5,00 | 3,00 ermäßigt

Standort Frankfurt (Oder)
»›Was für ein Kerl!‹ Heinrich von Kleist im Dritten Reich« - Doppelausstellung
17.08. bis 23.11.2008 | Di - So: 10:00 Uhr –18:00 Uhr & an Feiertagen
Kleist-Museum Frankfurt (Oder)
Faberstraße 6-7 | 15230 Frankfurt (Oder)

: +49 335 387221-0
: +49 335 387221-90

: https://www.kleist-museum.de
: info@kleist-museum.de

: 3,00 | 2,00 ermäßigt

Routenplaner zur Veranstaltung:

Google Maps

Der Schutz Ihrer Daten ist uns wichtig.
Erst wenn Sie hier auf "Aktivieren" klicken, erlauben Sie uns Daten von Dritt-Anbieter-Servern (Google) zu laden.

Aktivieren

Routenplaner zur Veranstaltung:

Google Maps

Der Schutz Ihrer Daten ist uns wichtig.
Erst wenn Sie hier auf "Aktivieren" klicken, erlauben Sie uns Daten von Dritt-Anbieter-Servern (Google) zu laden.

Aktivieren


Letzte Änderung der Seite: 16. 09. 2023 - 23:09