Das schriftstellerische Werk des Juristen, Komponisten und Kapellmeisters E.T.A. Hoffmann war überaus erfolgreicoh. Das Typische der »Klassiker« hatte bei ihm allerdings keinerlei Platz – ihn beschäftigte der normwidrige Charakter. Durch die Fantasiestückesein Erstling von 1814, wie die 1816 wurde er rasch als »Gespenster-Hoffmann« populär.
Die Tiere wie Meister Floh, der Hund Berganza und Kater Murr nehmen bei Hoffmann eine titelgebende Rolle ein – eine auch unheimliche Seite des Lebendigen. Denn häufig begegnet den Figuren, wie Hoffmann einmal schreibt, »etwas fremdartig Bekanntes«, und markiert damit den Anfang der fantastischen Literatur.
In der Fantasie wird die Bindung an die Wirklichkeit aufgegeben, ihr ist in unzähligen Kombinationen alles möglich. Vor allem in der Musik bleiben die Begrenzungen der Sinnenwelt zurück. Statt bestimmter Gefühle ermöglicht sie, sich einer »unaussprechlichen Sehnsucht« hinzugeben.
E.T.A. Hoffmann (1774 – 1822) lebte und schrieb in der nach-napoleonischen Zeit der Restauration und Demagogenverfolgung. Ihm bot allein die Kunst ein Ausweg. Im realen Leben ist ihre Verwirklichung allerdings nicht möglich. Wo dies versucht wird, schlagen die Ereignisse in Wollust, Verbrechen und Wahnsinn um.
Der Abend wird am Klavier durch Rainer Schrapers begleitet.
Über die Künstler:
Michael Schikowski, war Lehrbeauftragter der Uni Bonn und bei der „Bürger“ schon mit Fontane, Böll und Melville zu Gast. Er ist leidenschaftlicher Vorleser und wird uns zwischen den Gängen und der Musik E.T.A. Hoffmann und sein Werk näherbringen.
Rainer Schrapers ist Lehrbeauftragter für Klavier an der Universität Köln.
Veranstaltungsinformation:
E.T.A. Hoffmann. Ein Leseabend mit Michael Schikowski
Sonntag, den 08.01.2023 | 18:00 Uhr
Galerie im Kulturzentrum Saalbau
Obere Allee 1 | 66424 Homburg
: freier Eintritt