Georg Moller war nicht nur Architekt des Darmstädter Hoftheater, das heute als Haus der Geschichte am Karolinenplatz seinen Akzent setze, sondern er prägte das klassizistische Darmstadt wie kein anderer Architekt. Darüber hinaus war er ein bedeutender Bauhistoriker, dem wichtige Impulse zum Verständnis vor allem der mittelalterlichen Architektur und die Auffindung des originalen Bauplans für den Kölner Dom zu verdanken sind. Eine wichtige Facette seiner Ausstrahlung bestand in der Vermittlung und dem Austausch von Wissen – über nationale, ideologische und soziale Grenzen hinweg.
Von dieser ungewohnten Seite aus nähert sich ein neues Buch dieser bedeutenden Persönlichkeit, um unser Bild von ihr zu vervollständigen und auch für heutige Blicke zu aktualisieren, und auch der Weg dorthin ist außergewöhnlich. In »Georg Moller. Werk & Netzwerk« geht Ulrich Maximilian Schumann, Präsident der Friedrich-Weinbrenner-Gesellschaft in Karlsruhe, von Briefen an Moller aus, die sich im Archiv des Pharmakonzerns Merck erhalten haben und in einer breiten Auswahl und sorgfältigen Transkription hier erstmals veröffentlicht werden, ergänzt um einen hilfreichen Anhang aus Biographien, Kommentaren, Mollers Stammbaum und weiterem.
Daraus leitet Schumann eine neue Deutung für Georg Mollers bedeutendes Lebenswerk ab. Der gesellschaftliche und der wissenschaftlichen Austausch erschließen über die Architektur hinweg verschiedene Themenbereiche: „Bauen für die Wissensgesellschaft“, „Raumdenken vor Stildenken“, „Architekt gesellschaftlicher Räume“ und weitere mehr. Nicht zuletzt ergibt sich daraus die Hoffnung, unserem Zugang zu Moller neue Impulse zu geben und sein bis heute anhaltendes Renommee auf eine breitere und nach wie vor interessante Grundlage zu stellen.
Anlässlich von Mollers 170. Todestag lädt das Staatsarchiv Darmstadt zur Vorstellung des Buches im Haus der Geschichte ein. Der Eintritt ist frei.
Veranstaltungsinformation:
»Georg Moller - Werke und Netzwerke« - Buchvoestellung