Für Bayern wird der Bündnisfall mit Frankreich im Rheinbund zur Bündnisfalle. Soldaten wie der Feldwebel Joseph Schrafel oder der Oberstabsmedicus Dr. Martin Köhler zahlen einen hohen Preis.
Die ausreichende Versorgung der Marschierenden bricht schon am Beginn des Russlandfeldzuges zusammen. Die seit 1811 angelegten Magazine und Getreidelager erweisen als zu weit entfernt von der Marschroute der Truppen. Schätzungen gehen davon aus, dass schon in den ersten sechs Wochen 50.000 Mann der Grande Armée desertieren, um zu überleben.
Während die bayerische Armee in Russland fast vollständig untergeht, wird in der Heimat die Stimmung gegen Frankreich und Napoléon in der Bevölkerung zu einem Problem: Mit Agenten, einer von ihnen der Geheimpolizist Paul Döhner, will der leitende Minister Maximilian Graf Montgelas in Erfahrung bringen, wie das Volk denkt.
Das berühmte 29. Bulletin, in dem die Franzosen ihre Niederlage in Russland eingestehen, wird in München mit großem Jubel aufgenommen. Aber mit der Grande Armée sind auch Tausende ihrer bayerischen Landsleute umgekommen.
Der Münchner Polizeidirektor von Stetten verhaftet das berühmte Münchner Original Finessen-Sepperl, weil einer seiner Reime in Münchens Straßen allgegenwärtig ist: »Eins zwei drei - Mit dem Napoleon ist's vorbei - zwei drei vier - Die Russen sind bald hier.« Schließlich schlägt Marcus von Stetten im Februar 1813 vor, die aufgeladene politische Stimmung in München ein wenig zu dämpfen: Die Sperrstunde soll während des Faschings verlängert werden - um die Energie der Menschen von der Politik abzulenken.
Die Dokumentation wird am 17.06.2015 um 22:00 Uhr im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt. Der erste Teil, der bereits am 10.06.2015 gesendet wurde, ist noch bis zu diesem Zeitpunkt in der Mediathek des BR zu sehen. Der zweite Teil wirde nach der Ausstrahlung ebenfalls für 7 Tage online zur Verfügung stehen.
Veranstaltungsinformation:
»Für Bayern mit Napoleon - Teil 2«
17.06.2015 | 22:00 Uhr - 22:45 Uhr
Bayerisches Fernsehn