Tagung zur Wandlung des Autonomiebegriffs der Aufklaerung

Interdisziplinäre Tagung zur Wandlung der ambivalenten Autonomie vom 13. bis 16.11.2008 in Weimar.

Die Frontansicht des Goethe Nationalmuseums in Weimar

Die Fassade des Goethe Nationalmuseums in Weimar am Frauenplan 1 (C BY-SA 4.0 Anrzej Otrębski

Vom 13. bis 16.11.2008 veranstaltet die Klassik Stiftung Weimar eine interdisziplinär ausgerichtete Tagung zur Wandlung der ambivalenten Autonomie, die als Zentralbegriff der Aufklärung gilt. Die Tagung fächert den Begriff der Autonomie medienspezifisch auf und nimmt seine Scharnierfunktion zwischen den Disziplinen in den Blick. Gefragt wird auch nach den theoretischen und pragmatischen Folgelasten, die bei der Wanderung des Autonomiekonzepts durch verschiedene Diskussionszusammenhänge hervorgerufen wurden.

Die Philosophie der Aufklärung formuliert erstmals in der europäischen Geschichte das Ideal eines Menschen, der sich von jeglicher Bevormundung emanzipiert, um ein selbstbestimmtes, allein den Forderungen der eigenen Vernunft verpflichtetes Leben zu führen. Im Autonomie-Diskurs um 1800 kommt Immanuel Kant eine besondere Bedeutung zu, da er den Begriff der Autonomie zunächst im Kontext seiner praktischen Philosophie etabliert, ihn dann aber in den Bereich der Ästhetik überführt und eine Analogie zwischen praktischem und ästhetischem Urteil behauptet. In der Nachfolge Kants avanciert der Autonomie-Begriff zur Gründungschiffre der ästhetischen Moderne, ohne dabei jedoch sein moralphilosophisches Profil zu verlieren, wie die kunsttheoretischen Schriften von Schiller bis Adorno bezeugen.

Tagungsprogramm:

Donnerstag, 13. November 2008

14.00 Uhr - Dr. Jonas Maatsch, Klassik Stiftung Weimar: Begrüßung und Einführung
14.30 Uhr - Prof. Dr. Ulrich Barth, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg: Innere Grenzen der Autonomie. Religionsphilosophische Aspekte von Subjektivität

15.30 Uhr - Kaffeepause

16.00 Uhr - Prof. Dr. Birgit Sandkaulen, Friedrich-Schiller-Universität Jena: »Und dennoch gehen wir in der Vorstellungsart und in den Principien so ganz voneinander ab«. Autonomie bei Kant und Jacobi
17.00 Uhr - Prof. Dr. Eva Kocziszky, Universität Westungarn, Szombathely: Paradoxien in Hamanns Autonomiekritik

18.00 Uhr - Kaffeepause

18.30 Uhr - Prof. Dr. Thomas Rentsch, Technische Universität Dresden: Die Autonomie der Sprache

Freitag, 14. November 2008

9.00 Uhr - Prof. Dr. Jürgen Oelkers, Universität Zürich: Rousseau und die Pädagogik der Aufklärung
10.00 Uhr - Prof. Dr. Thomas Weitin, Universität Konstanz: Von Büchern und Pässen. Bildung und Autonomie in Karl Philipp Moritz’ ›Anton Reiser‹

11.00 Uhr - Kaffeepause

11.30 Uhr - Dr. Thomas Ahnert, University of Edinburgh: Autonomie und Persönlichkeitsbildung: Charakter und Theodizee bei Hugh Blair
<st1:time w:st="on" hour="12" minute="30">12.30</st1:time> Uhr - Prof. Dr. Marion Heinz, Universität Siegen: Gefährdete Autonomie. Zum Geschlechterdiskurs der Aufklärung und seinen Brechungen bei Simone de Beauvoir

13.30 Uhr - Mittagspause

15.00 Uhr - Prof. Dr. Thomas Noetzel, Philipps-Universität Marburg: Autonomie und Authentizität in der politischen Philosophie der Aufklärung
16.00 Uhr - Prof. Dr. Christoph Halbig, Friedrich-Schiller-Universität Jena: Das Recht der Autonomie und die Autonomie des Rechts

17.00 Uhr - Kaffeepause

17.30 Uhr - Prof. Dr. Gerhard Lauer, Georg-August-Universität Göttingen: Autonomie der schönen Republik. Zur politischen Ästhetik im Zeitalter der Weimarer Klassik
18.30 Uhr - Dr. Alexander Schmidt, Friedrich-Schiller-Universität Jena: Revolution und Autonomie von Künsten und Wissenschaften in deutschen Debatten um 1800

Samstag, 15. November 2008

09.30 Uhr - Prof. Dr. Elisabeth Décultot, Centre National de la Recherche Scientifique, Paris: Die Kunst im Spannungsfeld zwischen Autonomie und Geschichte. Überlegungen zu Winckelmanns Antinomien
10.30 Uhr - Prof. Dr. Robert Norton, University of Notre Dame: Herders ›Kalligone‹. Auch eine Philosophie der Ästhetik der Menschheit

11.30 Uhr - Kaffeepause

12.00 Uhr: Prof. Dr. Katharina Grätz, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg: Das Konzept der Kunstautonomie zwischen 1786 und 1848

13.00 Uhr - Mittagspause

14.30 Uhr - Prof. Dr. Reinhard Wegner, Friedrich-Schiller-Universität Jena: Antike Form als autonome Kunst. Karl Friedrich Schinkels Entwurf der Moderne
15.30 Uhr - Prof. Dr. Christoph Zuschlag, Universität Landau: Autonomie der Kunst. Ein Gründungsmythos der ästhetischen Moderne

16.30 Uhr - Kaffeepause

17.00 Uhr - PD Dr. Christoph Asmuth, Technische Universität Berlin: Autonomie. Musik, Argument, Theorie
18.00 Uhr - Prof. Dr. Albrecht von Massow, Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar: Autonomie im Diskurs zwischen Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften

20.00 Uhr - Gemeinsames Abendessen

Sonntag, 16. November 2008

10.00 Uhr - Führung durch das historische Gebäude der Herzogin Anna Amalia Bibliothek
11.00 Uhr - Ausklang der Tagung

Die Tagungsleitung liegt bei PD Dr. Thorsten Valk von der Klassik Stiftung Weimar, Dr. Jonas Maatsch von der Klassik Stiftung Weimar und Dr. Carsten Dutt von der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg.

Gäste sind herzlich willkommen, der Eintritt ist frei.

Veranstaltunginformationen:

»Ambivalente Autonomie.Transformationen eines Zentralbegriffs der Aufklärung«

13.11 - 16.11.2008
Festsaal des Goethe-Nationalmuseums
Am Frauenplan 1 | 99423 Weimar

: info(at)klassik-stiftung(dot)de
: http://www.klassikstiftung.de

: Eintritt frei

Routenplaner zur Veranstaltung:

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Letzte Änderung der Seite: 16. 09. 2023 - 23:09