Zeughauskino zeigt »Une Femme Marièe« & »La Sonate á Kreutzer« am 28.11.2020

Das Zeughauskino zeigt in seiner Film-Retrospektive zur Ausstellung »Beethoven | Freiheit« die französischen Filme »Une Femme Marièe« & »La Sonate á Kreutzer« am 28.11.2020 um 20:00 Uhr.

Logo des Themenpfades »Beethoven | Freiheit« des Deutschen Historischen Museums

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Am Freitag, den 28.11.2020 um 20:00 Uhr zeigt das Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums die beiden Filme »Une Femme Marièe« und »La Sonate à Kreutzer«. Beide Filme werden in der französischen Originalfassung mit englischen Untertiteln gezeigt.

Als Teil des Begleitprogrammes zum Themenpfads »Beethoven | Freiheit« zeigt das Zeughauskino die Filmreihe »Vom Klang bewegt. Das Kino und Ludwig van Beethoven« zwischen dem 27.11. und dem 23.12.2020 eine umfassende Filmretrospektive über Ludwig van Beethoven (1770-1827).

Spätestens seit dem 100. Todestag, zu dem ein aufwendiges Stummfilm-Biopic mit Fritz Kortner in der Hauptrolle entstand, scheinen Beethoven-Jubiläen ohne das Kino ebenso wenig auszukommen wie umgekehrt der Film seine zweifelhafte Beziehung mit Beethovens Musik abzuschütteln vermag. Die Retrospektive »Vom Klang bewegt. Das Kino und Ludwig van Beethoven« im Zeughauskino zeigt jedoch, dass die filmische Aneignung Beethovens nur in Teilen die Geschichte einer unglückseligen Mesalliance ist.

Die Filmretrosepktieve spannt sowohl einen zeitlichen Horizont von 1927 bis in das Jahr 2020 als auch Filme aus zahlreichen europäischen und außereuropäischen Ländern.


Une femme mariée

Nüchtern fasst Jean-Luc Godard die Handlung von »Une femme mariée« zusammen: »Dies ist die Geschichte einer Frau, ihre ganz besondere Geschichte, in einer sehr kurzen Zeit, genau 24 Stunden lang.« Und ähnlich unaufgeregt inszeniert Godard dieses »Fragment eines 1964 gedrehten Films« (so der Untertitel). Die Frau ist isoliert, unglücklich in ihrer Ehe, lebt in der Vorstadt, aber auch ihr Liebhaber bleibt ihr fremd. Beethovens Musik spendet hier keinen Trost, sondern flackert in raschen Momenten auf wie der Wunsch nach einem intensiven Leben jenseits der Kompromisse im Alltag. Die Aufnahmen der Schallplattenindustrie wirken dagegen wie ein Betrug.

Filminformation

Titel:Une femme mariée
OriginaltitelUne femme mariée
Land:Frankreich
Jahr:1964
Länge (Min):96
FSK:0 Jahre
Regie:Jean-Luc Godard
Drehbuch:Jean-Luc Godard
Musik:Ludwig van Beethoven
Claude Nougaro
Darsteller:

Bernard Noël (Robert)

Macha Méril: (Charlotte)

Philippe Leroy: (Pierre)

Auszeichnungen:


La Sonate à Kreutzer

Ludwig van Beethoven war von Beginn an ein Teil von Godards Werk. 1956 produzierte er La Sonate à Kreutzer über ein entfremdetes Ehepaar, nach einer Erzählung des russischen Schriftstellers Leo Tolstoj, inszeniert von Éric Rohmer.

Posdnyschew, Mörder seiner Frau, wegen Handelns aus Eifersucht freigesprochen, frühzeitig ergraut, mit blitzenden Augen und nervösem Gebaren, hört auf einer längeren Zugfahrt, wie die Reisenden über Liebe als Grundbedingung für eine glückliche Ehe diskutieren – eine Ansicht, die vor allem von einer nicht mehr jungen, nicht sonderlich attraktiven, rauchenden Dame vertreten wird. Ein alter Kaufmann dagegen vertritt rigoros patriarchalische, antiquiert anmutende Ansichten. Endlich, nachdem die meisten ausgestiegen sind, erzählt Posdnyschew seine Geschichte: Mit 30 Jahren, nach Jahren der sexuellen Ausschweifung, beschließt er zu heiraten. Obwohl er körperliche Begehrlichkeiten als „tierisch“ ablehnt, ist er von den sinnlichen Reizen seiner Braut angezogen und fasziniert. Im Laufe der folgenden Jahre bekommen sie fünf Kinder. Seine Gattin – sie ist eine nun dreißigjährige Schönheit – erfährt, dass sie aus gesundheitlichen Gründen keine Kinder mehr bekommen darf. Dem eifersüchtigen Ehemann ist die Loslösung der Sinnlichkeit von der Zeugung zuwider. War doch das Gebären und Nähren der Kinder in seiner Wahrnehmung die einzige Versicherung gegen die mögliche Untreue seiner Frau. Das Liebesleben der Posdnyschews ist nun die bloße Befriedigung der Leidenschaft; da es zu keiner Schwangerschaft kommt, „dagegen lehrten sie die Ärzte ein Mittel“ (Kapitel XVIII, erste Seite), erscheint ihm der Geschlechtsverkehr als sittenlos. Posdnyschews Frau, deren Name im Roman nicht genannt wird, widmet sich nun ihren persönlichen Neigungen, besonders dem Klavierspiel. Ihr Mann argwöhnt, dass sie nach einer neuen Liebe Ausschau hält, und er vergeht vor Eifersucht, wenn sie in dem gemeinsamen Haus mit dem Geiger Truchatschewskij musiziert, unter anderem Beethovens Kreutzersonate. So kommt es zur Zuspitzung des Ehekonflikts, er tötet die vermeintliche Ehebrecherin.

Filminformation

Titel:La sonate à Kreutzer
OriginaltitelLa sonate à Kreutzer
Land:Frankreich
Jahr:1956
Länge (Min):45
FSK:
Regie:Éric Rohmer
Drehbuch:Éric Rohmer nach einer Vorlage von Leo Tolstoi
Musik:
Darsteller:

Jean-Claude Brialy
Françoise Martinelli
Éric Rohmer

Auszeichnungen:

Veranstaltungsinformation:

»Une Femme Marièe« und »La Sonate à Kreutzer« - Filmretrospektive zum Themenpfad »Beethoven | Freiheit« im Zeughauskino
Samstag, den 28.11.2020 | 19:00 Uhr
Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums
Unter den Linden 2 | 10117 Berlin

: +49 30 20304-750

: fuehrung(at)dhm(dot)de
: https://www.dhm.de

: 3,00 € für die Führung

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Letzte Änderung der Seite: 16. 09. 2023 - 23:09