Themenpfad »Beethoven | Freiheit« im Deutschen Historischen Museum eröffnet

Vom 20.08.2020 bis zum 30.06.2021 ist als Themenpfad in der Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museum in Berlin der Themenpfad »Beethoven | Freiheit« zu sehen.

Logo des Themenpfades »Beethoven | Freiheit« des Deutschen Historischen Museums

Logo des Themenpfades »Beethoven | Freiheit« des Deutschen Historischen Museums

Das Deutsche Historische Museum nimmt das Beethoven-Jubiläumsjahr zum Anlass, ab dem 20.08.2020 in einem neuen Themenpfad in der Dauerausstellung einen Blick auf das Spannungsverhältnis »Beethoven | Freiheit« zu werfen: Was bedeutete „Freiheit“für Ludwig van Beethoven? Wie entstand posthum der Mythos Beethovens als Revolutionär und Verfechter aufklärerischer Freiheitsideale?

Der Themenpfad begibt sich in einem ersten Schritt auf die Spuren politischer Vereinnahmung von Beethovens Leben und Werk, ehe er – anknüpfend an historische Ereignisse des 18. und 19. Jahrhunderts – Beethovens Freiheitsbegriff in seiner Zeit beleuchtet, und wie dieser sich in seiner Musik niederschlug.

Prof. Dr. Raphael Gross, Präsident der Stiftung Deutsches Historisches Museum: »Wir freuen uns, trotz der coronabedingt besonderen Umstände den Themenpfad in unserer Dauerausstellung bei freiem Eintritt für das Publikum eröffnen zu können. Die Besucherinnen und Besucher erhalten damit eine Gelegenheit, am Beispiel des herausragenden Komponisten zu erfahren, wie individuelle und gesellschaftliche Freiheit historisch miteinander verwoben sind und welcher Stellenwert künstlerischer Freiheit damals wie heute in verschiedenen politischen Systemen zukommt. Mit dem Themenpfad möchten wir auch den Inklusionsgedanken des DHM fortführen und Menschen mit und ohne Beeinträchtigung einladen, Beethoven mit allen Sinnen zu begegnen.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters: »Die Auseinandersetzung mit dem Visionär, Humanisten und überzeugten Europäer Ludwig van Beethoven ist heute aktueller denn je. Ich freue mich, dass sich das Deutsche Historische Museum im verlängerten Jubiläumsjahr aus historischer Perspektive dem Leben und Werk Beethovens widmet. Neben den digitalen Angeboten und Konzerten zu Ehren des Komponisten ist dies eine Chance, Beethoven im Spiegel historischer Zeugnisse auch 2020 ganz unmittelbar kennenzulernen.«

In einer Ohrmuschel-förmigen Auftaktsequenz können Besucherinnen und Besucher anhand von Aufführungsplakaten und Beethoven-Devotionalien nachvollziehen, wie Beethovens Leben und Werk von der Gegenwart über die NS-Diktatur bis in die Jahrzehnte unmittelbar nach seinem Tod 1827 ideologisch instrumentalisiert wurde: Während er in der NS-Zeit als Repräsentant des genialen deutschen Künstlers galt, war er in der DDR als bürgerlich-humanistischer Wegbereiter des Sozialismus mit musikalischen Mitteln bekannt.

Auf der Innenseite der Auftaktinszenierung wird die beginnende Taubheit Beethovens zum Thema, die seine künstlerische Freiheit bedrohte. Mit Hörrohren, Konversationsheften für schriftliche Gespräche und mittels des Metronoms, einer technischen Innovation des 19. Jahrhunderts, versuchte Ludwig van Beethoven, trotz abnehmenden Gehörs die Kontrolle über seine Werke zu behalten. Ergänzend dokumentieren Tafeln aus Anatomie- und Taubstummen-Lehrbüchern den damaligen Stand von Wissenschaft und Pädagogik.

Sechs Stationen des Themenpfades leiten Besucherinnen und Besucher in die Dauerausstellung und ermöglichen eine geschichtliche Verortung Beethovens. Bisher nicht gezeigte Exponate zu Beethoven aus den DHM-Sammlungen, wie eine Notenhandschrift der »Marseillaise« oder die Einladungskarte zu Beethovens Begräbnis, schlagen eine Brücke zu den Objekten der Dauerausstellung und somit vom Komponisten zu seinen historischen Umständen.

An jeder Station ist die Vertonung eines Beethoven-Werkes nachhörbar, von der Befreiungsoper »Fidelio« bis hin zur »Ode an die Freude«, der heutigen Europa-Hymne.

Die auf einer Galerie gelegene Hör-Bar widmet sich ganz und gar der Musik Beethovens: Per Funk-Kopfhörer können die Besucherinnen und Besucher die verschiedenen Sätze der berühmten »Schicksalssinfonie«, der 5. Sinfonie, anhören und miteinander vergleichen, und sich dabei frei im Raum bewegen. Der inklusiv gestaltete Themenpfad macht Beethovens Kunst sowie seine Hörbehinderung u.a. durch Tastobjekte für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung erfahrbar.

Die neu konzipierte DHM-App zum Themenpfad »Beethoven und die Freiheit« geht besonders auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Besucherinnen und Besucher ein: Audiodeskriptionen und Texte mit kommentierten Musikbeispielen machen den Themenpfad für sie erlebbar.

Der Themenpfad »Beethoven | Freiheit« wird digital verlängert in Form einer Online-Ausstellung im Rahmen des Google Arts & Culture-Projekts. »Facing Beethoven«, erarbeitet von Dr. Jost Lehne, zeigt Darstellungen Ludwig van Beethovens aus der DHM-Sammlung, vom Kupferstich bis zur antikisierten, göttlichen Gestalt, die nicht nur Bildnisse des Künstlers, sondern Ausdruck ihrer Zeit und Sichtweise auf Beethoven sind.

Begleitet wird der Themenpfad von einem umfassenden Führungsprogramm und einer Kinoreihe im Zeughauskino.

Der Themenpfad »Beethoven | Freiheit« ist ein Projekt im Rahmen von »BTHVN2020«, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.

Veranstaltungsinformationen:

Themenpfad »Beethoven | Freiheit«
20.08.2020 - 30.06.2021 | Täglich von 10:00 Uhr - 18:00 Uhr
Deutsches Historisches Museum
Unter den Linden 2 | 10117 Berlin

: +49 30 20304-750

: fuehrung(at)dhm(dot)de
: https://www.dhm.de

: Eintritt frei

Routenplaner zur Veranstaltung:

Google Maps

Der Schutz Ihrer Daten ist uns wichtig.
Erst wenn Sie hier auf "Aktivieren" klicken, erlauben Sie uns Daten von Dritt-Anbieter-Servern (Google) zu laden.

Aktivieren


Letzte Änderung der Seite: 16. 09. 2023 - 23:09