Münsterer Theatergespräche mit Vortrag über Hölderlins philosophisches Denken im zeitgenössischen Kontext

Die Münsterer »Theatergespräche« werden mit einem Vortrag von Prof. Dr. Violetta Waibel vom Institut für Philosophie an der Universität Wien unter dem Titel »›Vorstellung und Empfindung und Räsonnement, nach poëtischer Logik, entwikelt‹. Friedrich Hölderlins Denken im Kontext der Philosophie seiner Zeit« am 20.04.2020 fortgesetzt.

Georg Friedrich Wilhelm Hölderlin (1770-1843) war ein deutscher Lyriker um 1800, der weder der Weimarer Klassik noch der Romantik zuzuordnen war.

Georg Friedrich Wilhelm Hölderlin (1770-1843)

Am Montag, den 20.04.2020 um 20:00 Uhr im Theater Münster werden die »Theatergespräche« mit dem Vortrag von Prof. Dr. Violetta Waibel zu Friedrich Hölderlins philosophisches Denken im zeitgenössischen Kontext. Der Vortrag hat den Titel »›Vorstellung und Empfindung und Räsonnement, nach poëtischer Logik, entwikelt‹. Friedrich Hölderlins Denken im Kontext der Philosophie seiner Zeit«.

Der schwäbische Schriftsteller Friedrich Hölderlins (1770–1843), namhafter Vertreter des deutschen Idealismus, Freund und Diskussionspartner Georg W. F. Hegels und Friedrich W. J. Schellings, gilt als ein Vordenker der klassischen deutschen Philosophie. Seine extreme Sensibilität befähigte ihn darüber hinaus zu einzigartigen, vieldeutigen lyrischen und dramatischen Schöpfungen, deren wirkungsmächtige Ausstrahlung bis ins 21. Jahrhundert reichen.

Zu Lebzeiten galt Friedrich Hölderlin als Außenseiter, er selbst sah sich als »Dichter in dürftiger Zeit«, als ein ewig Heimatloser und Revolutionär, der an der Enge des Alltags zu ersticken glaubte und mit seinen kühnen Zukunftsträumen von Freiheit und Gleichheit an den politischen Realitäten seiner Epoche scheitern musste. Von der Mitwelt als geisteskrank erklärt, sollte er die zweite Hälfte seines Lebens wegen schwerer psychischer Krisen in einem Tübinger Turm oberhalb des Neckars verbringen.

Nach seinem Tod fast vergessen, entdeckte ihn das 20. Jahrhundert neu und stilisierte ihn zur umschwärmten Kultfigur der deutschen Dichtung. Als »großer Seher, der für sein Volk ins Licht tritt«, bejubelte ihn Stefan George, der Kommunist Johannes R. Becher adoptierte ihn als »Sänger der nationalrevolutionären Befreiung«. Martin Heidegger adelte ihn schließlich zum Dichter-Messias und Künder einer »Ursprache«. Komponisten wie Paul Hindemith, Carl Orff und Hans Werner Henze vertonten seine Werke, bildende Künstler wie Erich Heckel und Max Ernst erfuhren die inspirierende Kraft des dichterische Erbes.

Aus Anlass des 250. Geburtstags am 20. März 2020 widmet sich das Theater Münster in einem der umfangreichsten Veranstaltungsprogramme im Jubiläumsjahr dem Werk Friedrich Hölderlins und seiner vielgestaltigen Rezeptionsgeschichte. Vertreter der internationalen Hölderlin-Forschung aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien werden sein dichterisches Oeuvre beleuchten, Schauspieler des Theaters Münster in Lesungen seine sprachgewaltige Poesie zum Vortrag bringen. Eine begleitende Reihe im Schloßtheater wird sich ab 19. April 2020 jeweils Sonntags den biographischen und experimentellen Annäherungen an Friedrich Hölderlins Leben und Werk im Film widmen. Am Geburtstag selbst wird ein Festakt mit Vortrag, Musik und Rezitation im Rathausfestsaal das Ausnahmetalent Hölderlin würdigen.

: +49 251 59 09-100
: +49 251 59 09-205

: theaterkasse(at)stadt-muenster(dot)de
: https://www.theater-muenster.com

: 10,00

Veranstaltungsinformationen:

»›Vorstellung und Empfindung und Räsonnement, nach poëtischer Logik, entwikelt‹. Friedrich Hölderlins Denken im Kontext der Philosophie seiner Zeit« in der Reihe »Theatergespräche« mit Prof. Dr. Violetta Waibel
Montag, den 20.04.2020 | 20:00 Uhr
Theater Münster
Neubrückenstraße 63 | 48143 Münster

: +49 251 59 09-100
: +49 251 59 09-205

: theaterkasse(at)stadt-muenster(dot)de
: https://www.theater-muenster.com

: 10,00

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Letzte Änderung der Seite: 16. 09. 2023 - 23:09