Der hundert neun und zwanzigste Psalm.

Herr ich rufe tiefgebeugt zu Dir!
Mein Begehren
Zu erhören
Neige Dich herab zu mir!

Meine Seele seufzt zu Dir empor,
Ihre Bitten
Auszuschütten:
Oeffne ihr dein Vaterohr!

Will Den Aug´ auf unsre Sünden seh´n;
Willst Du rächen
Die Verbrechen;
Herr! Wer wird vor Dir besteh´n?

Nein! Du bist ein bald versöhnter Gott:
Darum traue
Ich, und baue
Auf Dein Wort, und Dein Geboth.

Dein Versprechen, Vater, täuschet nie:
Mein Gemüthe
Kennst die Güte
Seines Gotts, und hofft auf sie.

Israel, vertraue seiner Macht
Deine Sorgen,
Von dem Morgen
Bis zur stillen Mitternacht.

Denn der Herr ist lauter Gütigkeit,
Sich der Armen
Zu erbarmen,
Sie zu retten stäts bereit.

Israeln wird seine Vaterhand
Gnädig retten
Aus den Ketten,
Die um ihn die Sünde wand.


Letzte Änderung der Seite: 06. 03. 2021 - 00:03