Eulogius Schneider's ehemaligen Professors in Bonn etc. Schicksale in Frankreich.

von Christoph Friedrich Cotta

03.

Seine Eitelkeit, und das schmeichelhafte Bewußtsein, bei den Bürgern Strasburgs, und bei allen sogenannten Patrioten des Elasses angesehen und geachtet zu seyn, betrübte ihm dem Kopf so sehr, daß er in der Volksgesellschaft, in den Wahlversammlungen, und bei andern ähnlichen Gelegenheiten immer das Wort führen und den Uebrigen nur gar zu oft seine Meinung aufbringen wollte. So lange er indessen nicht geradezu die ersten und wichtigsten Männer Strasburgs zu beleidigen schien, ertrug man seinen manchem schon sehr lästigen Ehrgeiz noch ganz gelassen; als er aber vollends so unklug oder kühn war, nicht allein gegen den Maire Dietrich, den Abgott der Strasburger, mit dessen Gegnern gemeine Sache zu machen, sondern sogar an die Spitze der Dietrichschen Gegner sich zu stellen, so zog er sich den Haß der meisten Strasburger auf den Hals, und nie konnten sie ihm vergeben, daß er ihren Herrn Maire als einen Feind der neune Verfassung anzugeben, öffentlich sich erdreistet hatte.


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