AKO Friedrich Wilhelm III. an General von Kleist

vom 18.06.1812.

Ihre Berichte vom 29. vorigen Monats, 1. und 3. dieses Monats habe ich erhalten und mit Vergnügen daraus ersehen, daß Sie die Ihnen auf Ihrem Marsche aufgestoßenen vielen und mannigfaltigen Schwierigkeiten durch zweckmäßige Anordnungen beseitigt und die Cantonnements jenseits der Weichsel ohne einen bedeutenden Unfall erreicht haben. Ich bezeuge Ihnen gern meine besondere Zufriedenheit darüber und vertraue Ihnen ganz, daß Sie auch die Ihrem ferneren Marsche sich entgegenstellenden Hindernisse ebenso glücklich zu besiegen wissen werden. Das Zeugniß, welches Sie den Ihnen unterstellten Truppen ertheilen, ist bei den Umständen, unter welchen der Marsch hat gemacht werden müssen, doppelt rühmlich, und wenn sie sich, wie ich nicht zweifle, auch auf dem weiteren Marsche desselben werth gemacht haben, so überlasse ich Ihnen, selbigen Mein Wohlgefallen darüber zu erkennen zu geben und dieses auch den mir von Ihnen namhaft gemachten Offizieren zu bezeugen, welche die Ausführung Ihrer Anordnungen so thätig unterstützt haben.

Charlottenburg 18. 6. 12.

Friedrich Wilhelm

 

Quelle:
Kleist, Georg von: Das Leben des Generalfeldmarschalls Grafen Kleist von Nollendorf, 1887


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