Sonderausstellung »Shakespeare und Kleist: Genie und Nachahmer« endet

Nur noch wenige Tage, bis zum 15.01.2017 ist die Sonderausstellung »Shakespeare und Kleist: Genie und Nachahmer« im Frankfruter KleistMuseum zu sehen.

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Blick in die Ausstellung »Shakespeare und Kleist. Genie und Nachahmung«

Stellwand der Ausstellung »Shakespeare und Kleist. Genie und Nachahmung«, die vom 06.10.2016 - 15.01.2017 im Frankfurter KleistMuseum gezeigt wurde.

Am 15.01.2017 endet die Ausstellung »Shakespeare und Kleist: Genie und Nachahmer«, die bereits seit dem 09.10.2016 im KleistMuseum Frankfurt/Oder gezeigt wird. Anlässlich der Finisage trägt der Berliner Schauspieler, Regisseur und Professor für Darstellendes Spiel, Mathias Noack, unter dem Titel »Tod aus versehen« Texte aus der Feder Heinrich von Kleists und William Shakespeares vor. Die Lesung beginnt um 11:00 Uhr.

Der Autor des Stücks »Die Familie Schroffenstein« wurde von einem Rezensenten »unser Nachahmer Shakespear's« bezeichnet. Der in Frage stehende Autor war niemand anderes als Heinrich von Kleist (1777-1811). Hier stellte sich die Frage, ob Kleist Shakespears imitierte? War Shakespeare das Original und Kleist nur die Kopie? Aber woran erkennt man Original und Kopie überhaupt An Hand dieser Ausstellung beleuchtet die aktuelle Sonderausstellung des Frankfruter KleistMuseums das fast vergessene Verhältnis zwischen diesen beiden Klassikern der Weltliteratur und stellt wertvolle Originale — in materieller Hinsicht: Unikate — und Kopien verschiedener Reproduktionsstufen gegenüber.

So übernmmt Kleist auf dem ersten Blick — um nicht zu sagen »klaut« — für seine »Famile Schroffenstein« die Handlung von Shakespeares Tragödie »Romeo und Julia« als Vorlage: Die Kinder verfeindeter Familien lieben sich und erst ihr Tod versöhnt die zerstrittenen Eltern. Doch radikalisiert Kleist diese Konstellation dergestalt, dass ein ebenso originales Werk entsteht. Die Unterschiede treten nicht zuletzt auf der Bühne hervor — dies dokumentieren in der Ausstellung Bühnenbildmodelle und Szenenphotos sowie Mitschnitte ausgewählter Inszenierungen.

Doch nicht nur »Romeo und Julia« kannte Heinrich von Kleist, was durch Zitate und Anspielungen in seinen Briefen zu erkennen ist. Am häufigsten berief er sich in einer Art Geistesverwandtschaft auf »Hamlet«. Vermutlich laß Kleist Shakespeares Stücke nicht im Original sondern in einer deutschen Übersetzung, worauf seine Wortwahl schließen lässt. Die Vorlage dürfte vermutlich von August Wilhelm Schlegel stammen.

Auch in Kleists fiktionalen Werken tauchte der Name Shakespeares als bewunderte, aber auch zu hinterfragende Autorität auf. So lieferte das Epigramm »Der Bewunderer des Shakespear«:

Narr, du prahlst, ich befried'ge Dich nicht! Am Mindervollkommenen
Sich erfreuen, zeigt Geist, nicht am Vortrefflichen, an! (Phöbus, 6. Stück)

Die Ausstellung bemüht sich, die Beziehung zwischen Shakespeare und Kleist als ein interaktives SPiel zwischen Original und Kopie oder Genie und Nachahmer zu initiieren.

Veranstaltungsinformation:

»Tod aus Versehen« - Finisage mit Mathias Noack
Sonntag, den 15.01.2017 | 11:00 Uhr
KleistMuseum Frankfurt/Oder
Faberstraße 6-7 | 15230 Frankfurt/Oder

: +49 335-387221-0
: +49 335-387221-90

: http://www.kleist-museum.de
: info(at)kleist-museum(dot)de

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Letzte Änderung der Seite: 16. 09. 2023 - 23:09