Ausstellung über das Husarenregiment Nr. 11 in Krefeld

Anlässlich des 200. Jahrestages der Befreiungskriege zeigt das Museum Burg Linn eine Sonderausstellung zu den Krefelder Tanzhusaren.

Vom 25.05. bis zum 06.10.2013 präsentiert das Krefelder Museum Burg Linn die Sonderausstellung »Die TANZHUSAREN – 200 Jahre Kulturgeschichte der Krefelder Reiter« über das 2. Westfälische Husaren-Regiment Nr. 11.

Vier Jahre vor dem Einzug der Husaren in Krefeld wirkte die Ankündigung durch Kaiser Wilhelm II. wie ein Paukenschlag. So fragte der Kaiser bei einem Besuch im Jahre 1902 die Ehrendamen: »Tanzen Sie auch schön mit meinen Leutnants?« - »Nein, wir haben ja keine«, war die kokette Antwort der Damen. Der Kaiser versprach: »Dann schicke ich Ihnen eben welche.« Und tatsächlich verlegte er umgehend die Verlegung des 2.Westfälischen Husaren-Regiments Nr. 11 von Düsseldorf nach Krefeld. Am 06.02.1906 führte Wilhelm II. höchstpersönlich an der Spitze reitend das 2. Westfälische Husaren-Regiment Nr. 11 in seine neue Garnison ein. Auf dem damaligen Bissing-Platz (heute Konrad-Adenauer-Platz) übergab er das Regiment mit den Worten: »Der Stadt habe ich ihre Garnison gebracht und den jungen Damen ihre Tänzer.«

Das Regiment wurde noch während der Befreiungskriege, am 13.12.1813, in Düsseldorf durch den preußischen König Friedrich Wilhelm III. mit Garnison in Düsseldorf errichtet. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der »Tanzhusaren« fand in Krefeld ein umfangreiches Festprogramm statt. Im gleichen Jahr wurde im Krefelder Stadtwald die Pferderennbahn eröffnet. Für Krefeld bedeutete die Aufwertung zur Garnisionsstadt einen wirtschaftlichen Aufschwung, so übernahm man Jahre zuvor gerne die Kosten für den Bau der neuen Karserne.

Ein Großteil der Ausstellungsobjekte der Ausstellung stammen aus dem Museums-Depot Schloß Neuhaus in Paderborn, wo die 3. Eskadron des Kavallerie-Regiments 15 nach dem Ersten Weltkriege die Tradition des 2. westfälischen Husaren-Regiments 11 fortführte. Die Sammlung stellt durch ihr Ausmaß und ihrer Geschlossenheit heute eine absolute Rarität der Erinnerungskultur dar. So wurden Uniformen, Waffen, Reit- und Pferdeausrüstungen aber auch Regimentssilber, Gemälde, Musikinstrumente und persönliche Aufzeichnungen in das Ausstellungsprojekt eingebracht.

Gleichzeitig beschränken sich die Macher der Ausstellung nicht nur auf die historischen Aspekte sondern versuchen auch aktuelle Phänomene der aktuellen Pop- und Modekultur zu analysieren, in denen sich Einflüsse von Husaren widerspiegeln. So wird ein Husarenhemd des Showmasters Thomas Gottschalk ebenso zu sehen sein, wie der Husarenlook von Jimi Hendrix, den Beatles oder Michael Jackson.

Die Ausstellung stellt somit keine Militaria-Schau im da sondern präsentiert die kulturgeschichtlichen Aspekte und Bezüge der Husaren, sowohl überregional als auch konkret für die Krefelder Stadtgeschichte. Denn noch heute wirken die Einflüsse der Husaren in der 1913 eröffneten Galopp-Rennbahn der niederrheinischen Stadt fort.

Zur Ausstellung wird ein umfangreicher Begleitband mit grundlegenden Aufsätzen und einem Dokumentationsteil erscheinen, in der wichtige Teile des Neuhäuser Objektbestandes präsentiert werden, die damit auch über Paderborn hinaus bekannt werden.

Die Ausstellung wird unter anderem von der NRW-Stiftung, der LVR-Museumsförderung und der Sparkassenstiftung Krefeld über den Verein Freunde der Museen Burg Linn e.V. gefördert.

Veranstaltungsinformation:
»Die TANZHUSAREN - 200 Jahre Kulturgeschichte der Krefelder Reiter«
25.05 – 06.10.2013 | Di. - So.: 10:00 – 18:00 Uhr<br/>Burg Linn
Rheinbabenstraße 85 | 47809 Krefeld


Letzte Änderung der Seite: 16. 09. 2023 - 23:09