Die Uniformierung des Lützower Freicorps

In seiner Genehmigung zur Korpsgründung am 18. Februar 1813 ordnete König Friederich-Wilhelm III. an, »dass das Corps gleich den leichten Truppen, außerhalb der Linie gebraucht, nur schwarze Montierung, jedoch nach ihnen noch zu gebenden Vorschriften trage«.

Die Uniform

Da sich die Freiwilligen oft selbst einkleiden mussten, wurde für die Infanterie, die freiwilligen Jäger-Detachements und später auch für die Artillerie, die Litewka - der sogenannte polnische Bürgerrock - mit 2 Falten hinten und ohne Schlitz gewählt. Der Waffenrock war aus schwarzem Tuch und am Kragen und den Ärmelaufschlägen wurde ein roter Vorstoß getragen, der sich auch auf der Vorderkante der Litewka wiederfand. Auf der Vorderseite waren in 2 Reihen jeweils acht gelbe, erhabene Knöpfe angebracht. Die Beinkleider waren ebenfalls ganz in schwarz.

An der Offiziersuniform wurde der Kragen und die Aufschläge mit Samt verstärkt. Freiwillige, die eine besondere gesellschaftliche Stellung im Zivilleben hatten, durften auch als Jäger die Offiziersuniform tragen. Sie konnten durch Wahl zu sogenannten Volontäroffizieren befördert werden.

Die Husaren- und Ulanen trugen den Dollmann, den sie oft auch aus ihren bisherigen Einheiten mitbrachten. Dieser wurde schwarz gefärbt. Auf die rote Einfassung wurde verzichtet. Einzige Farben bei Husaren und Ulanen waren schwarz und weiß. Offiziere trugen anstelle von weiß, silberne Schnüre. Außerdem trugen die Offiziere noch schwarze Pelze. Lützow trug übrigens die schwarze Husarenuniform.

Eine Ausnahme blieben übrigens die Tiroler Jäger. Die Einheit, die nach dem Waffenstillstand des Sommers 1813 zum Freicorps stießen, durften durch A.K.O. ihre Tiroler Nationaltracht, einen grauen Anzug mit grünen Aufschlägen und einem aufgeschlagenen runden Hut beibehalten. Die Formationsführer Leutnant Riedl und Ennemoser haben 1809 noch mit Andreas Hofer für die Befreiung Tirols gekämpft.

Um den damals herrschenden Mangel an Uniformen zu beheben, wurden oft private Kleidungsstücke oder Beuteuniformen schwarz gefärbt. Auch ließ die Qualität des Materials oft zu wünschen übrig, da jeder Freiwillige seine Uniformierung selbst finanzieren musste.

Kopfbedeckung

Der Tschako der Infanterie entsprach dem des Schillschen Korps von 1809. Er bestand aus einem schwarzen Tschako mit Agraffe und Fangschnüren und einem seitlich herabfallenden Haarbusch. Die Kavallerie trug einen Filz-Tschako, der oft nur mit einem schwarzen Wachstuch als Wetterschutz getragen wurde. Am Tschako befanden sich eine gelbe Schuppenkette sowie ein schwarzlederner Kinnriemen. Manche Kavallerie-Tschakos waren durch die damalige Knappheit auch nur aus Pappe gefertigt worden. Zur Paraden sollten die Kavallerieeinheiten noch einen schwarzen herabhängenden Pferdehaarbusch und ein schwarzes Kordon tragen.

Die Tschako-Modelle des Freikorps sind sehr unterschiedlich gewesen. Oft wurde - gegen höheren Befehl auch noch ein Symbol einer Landsmannschaft am Tschako befestigt. In der Anfangszeit trugen die Lützower auch noch einen Totenkopf am Tschako, der jedoch durch einen königlichen Befehl abzunehmen war.


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