Das Lied von Vater Jahn

Im Dorfe Lanz bei Lenzen,
dort auf der Priegnitz Plan,
da ward ein Mann geboren,
heiß Friedrich-Ludwig Jahn.
Dem gab Gott in zeriss´ner Zeit
ein Herz so groß, so stark, so weit
fürs heil´ge Vaterland.

Ein Buch ist uns geblieben,
wie Glut hat es gebrannt,
das hat er jung geschrieben
und Volkstum es genannt.
Das kündet unsres Volkes Ruhm,
zugleich der Menschheit Heiligtum:
ein Denkmal deutscher Treu.

Als nach den blut´gen Tagen,
die man bei Jena schlug,
man fast nur Trauerklagen
um Schill und Hofer trug,
ist Jahn gewandert rastlos treu,
zu werben auf der Stunde neu,
da Gott Erlösung rief.

Drauf in der Hasenheide
hat er ´ne Saat gesät,
die nur zum Linnenkleide,
zu Seiden nicht aufgeht,
doch die zum Siegeseichenkranz
und zu der Freiheit blut´gem Tanz
um Friesenhügel blüht.

Und dass der Freiheit Werber,
sein Wort auch mache wahr,
er stellte dem Verderber
Lützows werwegene Schar.
Und selbst trat er in Reih und Glied,
und wie Magnet das Eisen zieht,
auch Körner flog herbei.

Doch als das Schwert zur Scheide
dort an der Seine glitt,
kehrt er zur Hasenheide,
zur Jugend seinen Schritt,
dieweil in Turngenossenschaft
nachwächst der ew´gen Jugend Kraft
dem heil´gen Vaterland.


Letzte Änderung der Seite: 06. 03. 2021 - 00:03