Louis-Gabriel Suchet

* 02.03.1770 in Lyon
† 03.01.1826 in Marseille

Geboren wurde Louis-Gabriel Suchet am 02.03.1770 in Lyon. Sein Vater war Seidenfabrikant.

Im Jahre 1792 trat Suchet als Freiwilliger in die Lyoner Nationalgarde ein und nahm in den Jahren 1794 und 1795 an den Kämpfen in Norditalien - unter dem Kommando von Laharpe - teil. In den Kämpfen um Toulon war er als Brigadeführer eingesetzt und nahm General O'Hara gefangen.

Im folgenden Jahr wurde er mehrmals in der Schlacht von Cerea, die am 11.10.1796 ausgefochten wurde, verwundet. Nach der Schlacht wurde er zum Befehlshaber einer Demi-Brigade befördert. Er kämpfte in Tirol und der Schweiz. Im gleichem Jahr erfolgte auch seine Ernennung zum Obersten.

Im Jahre 1797 erfolgte seine Beförderung zum Brigadegeneral. Im August 1798 wurde Suchet zum Stabschef General Brunes ernannt und stellte die Disziplin und Moral der Italienarmee wieder her. Im Juli 1799 erfolgte seine Beförderung zum Divisionsgeneral und zum Chef des Stabes des Generals Joubert. Dieser war Oberbefehlshaber der Italienarmee.

Suchet nahm am Italienfeldzug des Jahres 1800 gegen Österreich auf dem italienischen Kriegsschauplatz teil. Er besetzte nach Napoléons Sieg in der Schlacht von Marengo die Stadt Genua. Genua wurde wenige Tage vor diesem Sieg durch General Masséna an die Österreicher übergeben, da sowohl die Lebensmittel- als auch Munitionsvorräte aufgebraucht waren.

Nach dem Frieden von Luneville im Jahre 1801 wurde Suchet zum Generalinspekteur der Infanterie ernannt und erhielt 1804 im Lager von Boulogne das Kommando über eine Division im Korps des Generals Lannes. Mit seiner Division kämpfte er bei Ulm, Hollabrunn und Austerlitz erfolgreich. Im Krieg gegen Preußen 1806 nahm er an den Schlachten von Saalfeld, Jena, Pultusk und Ostrolenka teil. Nach dem Friedensschluss von Tilsit befehligte Suchet kommissarisch das 5. Korps in Schlesien. Er wurde zum Grafen ernannt.

Gegen Ende des Jahres 1808 führte der Divisionsgeneral Suchet dieses Korps auf den spanischen Kriegsschauplatz. Während der Belagerung der spanischen Stadt Saragossa deckte sein Korps das rechte Ufer des Ebro. Im April, nach dem Fall Saragossas, übernahm er das Kommando über die Armee von Aragonien, siegte bei Mavia, Belchite und Lerida und eroberte Tortosa und Tarragona. Mit der Eroberung von Tarragona erwarb er sich am 09.07.1811 den Marschallstab.

In den Gefechten von 1812 schlug Marschall Suchet den britischen General Blake bei Sagunto und eroberte am 09.01.1812 Valencia, wofür ihm der Titel eines Herzogs von Albufera verliehen wurde. Nach seinem Rückzug über die Pyrenäen erklärte er aus seinem Hauptquartier Narbone am 14.04.1814 die Anerkennung Ludwig XVIII. und schloss gleichzeitig einen Waffenstillstand mit <Wellington.

Nachdem Napoléon im Frühjahr 1815 von Elba zurückkehrte übertrug der Kaiser ihm das Kommando über die Alpenarmee. Mit dieser Armee drang er am 14.06.1815 in Savoyen ein, die österreichischen Truppen drängten ihn jedoch wieder zurück. Am 18.06.1815 wurde der Kaiser bei Waterloo vernichtend geschlagen sodass wenig später Ludwig XVIII. auf den Bourbonen-Thron nach Paris zurückkehren konnte.

Er unterstützte den französischen Marschall Michel Ney, der von der bourbonischen Regierung vor ein Kriegsgericht gestellt wurde, mit Geld und falschen Papieren. Auch bot er ihm, trotz der politischen Risiken für seine Person, eine militärische Eskorte an. Doch Ney lehnte ab und ging in Gefangenschaft. Am 07.12.1815 wurde er standrechtlich erschossen.

Zunächst verlor er für seine Teilnahme am Feldzug von 1815 seine Pairs-Würde. Diese erhielt er jedoch im Jahre 1819 zurück.  Auch findet sich sein Name auf dem Westpfeilder des Arc de Triomphe.

Er war seit 1808 mit Honorine de Saint-Joseph (1790-1884) verheiratet. Honorine war eine Nichte von Marie Clary, der Gemahlin Joseph Bonapartes. Das Paar hatte 3 Kinder, Louise-Honorine (1811-1885), Louis-Napoléon (1813-1877) und Anne-Marie (1820-1835). Sein Sohn Louis-Napoléon gehörte während der Jahre 1852 bis 1870 der gesetzgebenden Versammlung des zweiten Kaiserreichs unter Napoléon III. an.

Er verstarb am 03.01.1826 in Marseille.

In seiner Geburtsstadt Lyon wurde dem Marschall ein Denkmal errichtet. Auch lasen die Priester in Saragosse anlässlich seines Todes Totenmessen, dies war ein Zeichen welches Ansehen und Wertschätzung dieser Offizier auch beim ehemaligen Gegner hatte.

Die Memoarien des Marschalls wurden von seinem Stabschef Saint-Cyr Nuguas (1774-1842) unter dem Titel »Mémoires sur les campagnes en Espagne depuis 1808 jusqu'en 1814« veröffentlicht.

Werke:

  • Mémoires sur les campagnes en Espagne depuis 1808 jusqu'en 1814., 1834

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