Salomo Sachs

* 22.12.1772 in Berlin
† 00.00.1855 in Berlin

Salomo Sachs wurde am 22.12.1772 in der preußischen Hauptstadt Berlin als Sohn jüdischer Eltern geboren. Sein Vater war Joel Jacob Sachs (1738-1820).

Der junge Sachs wurde am 09.12.1792, wenige Tage vor seinem 20. Geburtstag, als Eleve beim Oberhofbauamt in Berlin vereidigt. A, 01.07.1794 erfolgte seine Ernennung zum Hofbaukondukteur und am 26.09.1799 wurde Sachs zum Bauinspektor beim Oberhofbauamt ernannt.

Im gleichen Jahr trat er auch eine Stelle als Lehrer an der Berliner Bauakademie an. Im Jahre 1802 ging er die Ehe mit Henriette Isert, einer getauften Jüdin, ein.

Im Jahre 1817 erfolgte seine Versetzung als Bauinspektor bei der Königlichen Regierung zu Marienwerder und im Jahre 1820 erfolgte seine Versetzung zur Königlichen Regierung nach Potsdam. Im Jahre 1830 wurde er aus dem Dienst entlassen.

Sachs veröffentlichte zahlreiche Schriften auf dem Gebiet der Baukunde. Hier befasste er sich mit Themen wie beispielsweise Hochbau, Erdbauten, sowie Baurecht und Bautarife. Er widmete sich in seinen Schriften aber auch bestimmten Bautechniken, wie der Konstruktion und dem Bau von Fenstern. Im Jahre 1829 beschäftigte sich der jüdisch-preußische Architekt mit der möglichen Gefahr des Durchbruchs der Weichseldämme bei Danzig und die daraus resultierenden Folgen. Für dieses Werk erhielt er sowohl von König Friedrich Wilhelm III. als auch Kaiser Franz I. eine Goldmedaille.

Er bearbeitete auch mathematische Themen. So bearbeitete Sachs die algebraischen Aufgaben von Meier Hirsch. Hierbei handelte es sich um eine Beispielsammlung von Aufgaben aus der Buchstabenrechnung und der niederen Algebra, die über Jahrzehnte das Standardwerk der deutschen Mittelschule darstellen sollte. In den Jahren 1833-1835 veröffentlichte er sein dreibändiges Werk »Elementarunterricht in der reinen und angewandten Mathematik«, das bis zu seinem Tode 7 Auflagen erfuhr.

Gegen Friedrich von Drieberg wandte sich der Architekt in seiner Schrift »Ueber die Existenz des Luft- und Wasserdruckes«, die im Jahre 1845 erschien. Seine Schriften im Bereich der Astronomie sind heute nicht von großer Bedeutung, er war jedoch einer der ersten, die erkannen das der astronomische Unterricht anschaulicher gestaltet werden müsse. So schuf er das Diagonom und das zylindrische Elliptotellurium. In den Jahren 1844 und 1852 lieferte er von beiden Instrumenten ausführliche Beschreibungen.

Salomo Sachs gehörte zu den wenigen Juden, die während des 19. Jahrhunderts im preußischen Staat eine entsprechende Position im Staatsdienst erlangten. Hier sei auch noch der preußische Major Meno Burg genannt, der es als einziger Preuße jüdischen Glaubens bis zum Major in der königlichen Armee des 19. Jahrhunderts brachte.

Im Jahre 1842 veröffentlichte er noch seine Memoarien »Mein fünfzigjähriges Dienstjubiläum«. Der Architekt und Schriftsteller Sachs starb am 14.05.1855 in Berlin. Er wurde 82 Jahre alt.

 

Werke:

  • Elementarunterricht in der reinen und angewandten Mathematik, Berlin 1833-1835
  • Achsenparallelismus, Berlin 1844
  • Ueber die Existenz des Luft- und Wasserdruckes, Berlin 1845
  • • Plan zu einer mit königlicher Allerhöchster Bewilligung allhier zu errichtenden Leichen- und Rettungs-Anstalt, Berlin 1798
  • Elementarunterricht in der reinen und angewandten Mathematik, Berlin 1833-1835
  • Ich büße für meinen Glauben - Mein fünfzigjähriges Dienstjubiläum und literarisches Wirken. Ein Beitrag zur thatsächlichen Beleuchtung der Frage: Sind Juden zum Staatsdienst geeignet, Berlin 1842
  • Achsenparallelismus, Berlin 1844
  • Ueber die Existenz des Luft- und Wasserdruckes, Berlin 1845
  • Das Sonnen-System, oder neue Theorie vom Bau der Welten, Berlin 1850

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