Eberhard von der Recke

* 15.12.1744 in Stockhausen
† 20.03.1816 in Merseburg

Eberhard Friedrich Christoph Ludwig von der Recke zu Stockhausen wurde am 15.12.1744 auf Gut Stockhausen in Westfalen geboren. Die Eltern waren Wilhelm Christian von der Recke (1707-1764), Herr auf Stockhausen und Lübbecke, und Sophie Dorothea Friederike von Rochow (1721-1757). Die Familie von der Recke wurde erstmals im Jahre 1265 urkundlich erwähnt. Der Stockhausener Familienzweig schrieb sich bis zum Jahre 1897 von der Reck.

Der junge Adelige studierte die Wissenschaft der Rechte und trat nach seinem Studium in den preußischen Staatsdienst. Bereits im Alter von 27 Jahren wurde er im Jahre 1771 zum Regierungspräsidenten im westfälischen Minden berufen. Im Jahre 1780 ging er in gleicher Funktion zur Regierung nach Kleve.

Mit Wirkung vom 30.12.1784 ernannte König Friedrich II. den Freiherrn von der Recke ins Justizkollegium. Dort war er zunächst für Lehns- und Kriminalrecht zuständig und wurde später Minister für Schlesien und schließlich dirigierender Justizminister und somit auch Präsident des Geheimen Obertribunals zu Berlin. Sein Amt als Justizminister verlor Eberhard von der Recke nach der preußischen Niederlage und Besetzung des Landes durch napoleonische Truppen im Jahre 1807.

Als nach der Niederlage Kaiser Napoléons in der Leipziger Völkerschlacht der sächsische König Friedrich August I. in Gefangenschaft saß, übernahm von der Recke im Namen des Generalkommissars für Sachsen die Aufgaben eines Zivilgouverneurs für das Königreich Sachsen. Dieses Amt übte er bis zum Ende des Wiener Kongresses aus.

Als im Jahre 1813 im Rahmen des Vormarsches der Verbündeten Truppen gegen Kaiser Napoléon der sächsische König Friedrich August floh übernahm der preußische Freiherr die Regierungsgewalt im Auftrage des Generalkommissars für Sachsen als Zivilgouverneur für das Königreich Sachsen.

Am 18.10.1815 wurde dem ehemaligen Justizminister die besondere Ehre zu teil in Vertretung König Friedrich Wilhelm III. die Huldigungen der westfälischen Stände in Münster entgegenzunehmen.

Er war mit Lisette von Vincke verheiratet.

Der preußische König verlieh den ehemaligen Justizminister den Schwarzen Adlerorden und den preußischen Johanniter-Orden.

Eberhard von der Recke starb am 20.03.1816 in Merseburg, der Hauptstadt des preußischen Herzogtums Sachsens, im Alter von 72 Jahren.


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