Wilhelm Bernhard von Muralt

* 19.04.1737 in Bern
† 18.12.1796 in Bern

Am 19.04.1737 erblickte Wilhelm Bernhard von Muralt als Sohn des Berner Großrats und Vogtes Bernhard von Muralt und seiner Ehefrau Ursula Maria Manuel.

Schon früh strebte Muralt eine soldatische Laufbahn an. Zwischen 1759 und 1772 stand er in den Dienst des französischen Königs. Zum Abschied wurde Major Muralt mit dem Verdienstkreuz ausgezeichnet.

Mit dem Jahre 1775 trat er in die Berner Politik ein. Zunächst wurde er im Jahre 1775 zum Berner Großrat gewählt und übernahm im nächsten Jahr die Stelle des Landvogts in Gottstadt. Dieses Amt übte Muralt bis zum Jahre 1782 aus. In diesem Jahr übertrug man ihm den Rang eines Oberstleutnants der Berner Miliz. Im gleichen Jahre wurde er zum Kleinrat gewählt und 3 Jahre später Welschsäckelmeister.

In den Jahren zwischen 1790 und 1792 war er als Oberst für die Berner Miliz in der Waadt verantwortlich. Es war eine Zeit in der sich nicht nur in Frankreich die Revolution ausbreitete sondern auch in den Kantonen der Schweiz viel für diese neuen Ideen aus dem Nachbarland agitiert wurde. So fand in Basel unter der Führung von Peter Ochs eine unblutige Revolution statt. Nach dem Sturm auf die Pariser Tuillerien im September 1792 kehrten die letzten Schweizer Söldner in ihre Heimat zurück und berichteten über die revolutionären Verhältnisse.

Die Berner Patrizierfamilien fühlten sich durch die blutigen Veränderungen im westlichen Nachbarland bedroht und französische Beschwichtigungsversuche liefen ins Leere. So übernahm Muralt im Range eines Generals das Kommando über die Berner Miliz in der Waadt. Dieses Amt übte er vom September bis Dezember 1792 aus. Er befehligte in diesen Tagen 12.000 bis 14.000 Mann. Die Kantone Genf und Zürich baten auch um die Unterstützung, da die eigenen Kräfte sehr gering waren. Ihm wurde aufgetragen sich defensiv gegenüber Frankreich zu verhalten. Nur auf Anforderung des Genfer Rates würde er dessen Truppen verstärken. Dazu ist es jedoch nicht gekommen, da am 22.10.1792 die Genfer mit dem französischen General Montesquiou den Abzug der Berner und Züricher Kontingente vereinbart hatten.

Im Jahre 1796 leitete er als Präsident die von der eidgenössischen Tagsatzung einberufene Kommission, die über einen Frieden zwischen der Schweiz und Frankreich verhandeln sollte.

Seit dem Jahre 1775 war Muralt mit Emilie Elisabeth Sinner aus Ballaigues verheiratet.

General Wilhelm Bernhard von Muralt starb am 18.12.1796 in seiner Vaterstadt Bern.


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